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GLASPERLENSPIEL IM INTERVIEW

GLASPERLENSPIEL IM INTERVIEW


News vom 31.01.2019 - Stand: 31.01.2019 16:16

WIR HABEN UNS TATSÄCHLICH SCHON VOR EINEM HALBEN JAHR GETROFFEN, DAMALS OBEN AUF DER DACHTERRASSE DES HARD ROCK CAFÉS. WIE IST ES RÜCKBLICKEND FÜR EUCH UND MIT DEN KONZERTEN GELAUFEN? FAZIT ZUM JAHR 2018?

Das war eine gute Eröffnungsfrage. Super. Natürlich ist man bei allem, was man rausbringt erstmal total stolz drauf und steht mit 100 Prozent dahinter. Uns war natürlich auch wichtig nach „Geiles Leben“ neue Musik rauszubringen und das in einem neuen Konzept zu verpacken, was wir schon lange im Kopf hatten. Resümee davon war, das wir eine Menge Bock hatten, das live vorzutragen und auf die Straßen zu bringen. Bis jetzt sind wir sehr glücklich darüber. Also, bis jetzt ist alles gut.

WO GENAU NEHMT IHR JETZT DENN AUF. IN VERSCHIEDENEN STÄDTEN?

Wir haben so unsere Hauptbase am Bodensee. Das ist quasi unser großes Studio. Da arbeiten wir sehr viel was Fotoaufnahmen und den Feinschliff angeht. Aber ansonsten ist man heutzutage sehr flexibel. Man braucht ja auch nicht mehr das große Studio. Man braucht ja im Endeffekt nur eine kleine Gesangskabine und Laptop. Dann kannst du im Endeffekt fast alles umsetzen und dementsprechend sind wir da sehr flexibel. Wir waren ja die Tage über in L.A. und sind vor kurzem zurückgekommen. Deswegen haben wir noch ein bisschen Jetlag. Wir haben mit ein paar Leuten zusammengearbeitet. Das ist einfach das spannende.

DANIEL, DU BIST ALS PRODUCER SEHR WEIT VORNE IN DEUTSCHLAND. IST DIE USA EIN VORBILD IN DER ART DER PRODUKTION UND INWIEWEIT HAST DU DICH DA ORIENTIERT?

Ja, ich muss sagen, für diese Art Musik, die wir machen, orientiere ich mich sehr stark an den amerikanischen Producern. Die gehen da immer noch ein Schrittchen weiter. Die haben aber auch eine andere Ästhetik. Das hängst mit deren Geschichte zusammen. Ich finde aber auch, dass unsere Musik extrem gut pass. Dementsprechend mag ich die Art und Weise und probiere soviel wie möglich abzuschauen, und das dann in unsere Sounds zu packen. Es ist spannend zu sehen, wie schreiben die Menschen jetzt in Los Angeles und anderen Ländern und wie funktioniert Musik dort. Das ist für uns supercool, mal mitzumachen.

ZELEBRIERT IHR BEIDE SPEZIELLE RITUALE VOR DEM AUFTRITT?

Das ist ganz lustig. Ich habe einen Artikel gelesen in einer amerikanischen Zeitung, dass man leistungsstärker wird, wenn man 5 Minuten vorher mit erhobenem Haupt, also Brust raus, so inne geht. Das machen wir jetzt immer, die Napoleon Pose. Ich habe allen auch gesagt, ihr könnt das glauben oder nicht aber, dann ist schon mehr Leistung da.

IHR KENNT DOCH DAS PHÄNOMEN, DASS ZUSCHAUER IN DER ERSTEN REIHE EUCH NICHT DIREKT ANSEHEN, SONDERN DURCH DIE HANDYS, WENN SIE EUCH FILMEN. WIE GEHT IHR DAMIT UM?

Das ist eigentlich ganz witzig, denn wir haben einen Song auf unserem Album, darin geht es genau um diese Thematik. Immer wenn wir den spielen, dann zieht sich das mit den Fotos. Jeder hat das Handy für Instagram und Co. parat, da schließ ich mich nicht aus, aber gerade bei Konzerten sollte man diesen Moment genießen und dann sage ich immer diesen Song an, und in diesem Moment hat keiner sein Handy oben. Darum geht es uns ja auch, was wir in dem Album „Licht und Schatten“ sagen wollten, ist es ja diese Balance zu halten. Am Handy sein ist „ok“, dass muss aber nicht 90 Minuten am Stück sein. Aufs Handy zu verzichten. kriegt wohl niemand mehr hin.

KOMMT DIESE JAHR EIN NEUES ALBUM ODER IRGENDWAS ANDERES?

Absolut, das ist eine sehr spannende Frage. Dadurch, dass die Streamingdienste die Musik erobern, ist das sehr weit fortgeschritten, weil es weniger physische CDs gibt. Ich las einen Artikel in Amerika über einen Rapper, der mit 800 verkauften Einheiten Platz 1 der Billboard-Charts geworden ist. Das ist echt verrückt. Ich glaube, dass wir in unserer Denkweise, nicht mehr auf Album aus sind, sondern eher Tracks machen und hauen sie nacheinander raus. Das verringert die Zeitabläufe und man ist On-Point. Das ist so eine Arbeit, auf die wir Bock draufhaben.

IST DAS DER VORTEIL? MAN BEKOMMT DIREKT DIE REAKTIONEN AUF SEINEN SONG, UND ES GIBT NICHT SOLCHE ZEITSPANNEN ZWISCHEN DEN ALBEN.

Ja, auf jeden Fall. Das macht Spaß. Ich habe ein Interview mit „One Republic“ gelesen der meinte, dass er in seinem Leben kein einziges Album mehr machen wird, weil er den Song sofort zeigen möchte, und nicht ein halbes Jahr warten. So sehen wir das auch. Das muss genauso in dem Moment wie wir es fühlen auch rausgehen. Was ich aber trotzdem ein bisschen schade finde ist, ich bin ja immer noch ein Freund von haptischen Dingen, ich habe gerne ein Buch in der Hand, und auch eine CD, da hänge ich noch so ein bisschen dran. Und auch das das Album ein Konzept hat, eine Geschichte erzählt, und dass man sich überlegt, wie erzähle ich die Geschichte von Track 1 bis Track 12. Das wäre etwas, was in Zukunft wegfallen würde.

FEHLT DIE TIEFE, WENN MAN EINEN SONG PRODUZIERT, ÜBER VERSCHIEDENE KANÄLE RAUSHAUT UND WENN’S NICHTS IST, GEHT DER NÄCHSTE LOS.

Natürlich, mit einem größeren Ausputz hast du auch einen größeren Verschleiß. Ich glaube aber was ganz spannend ist, dass die jungen Leute nur noch Songs und Playlist cool finden. Die interessieren sich nicht, was sonst läuft. Die sagen nur, „der Song ist nice“. Ja, das Medium wandelt sich. Schon immer. Da sind wir aber nicht traurig. Das ist der Faden der Zeit. Ich freue mich damit umzugehen: zu gucken, wie mache ich jetzt meine Kunst, ist das auf das Medium anpassbar. Ich finde es cool, dass jetzt wieder die Songs wichtig sind. Wenn er nicht gut ist, kommt wieder der nächste. Ich glaube, irgendwann wird sich das aber wieder ändern und mehr Richtung Album wieder gehen.

IHR TRETET IN DER BARCLAYCARD ARENA AUF. WISST IHR SCHON, WER SUPPORT MACHEN WIRD?

Das wird eine Band, die heißt „Kult“. Mit denen sind wir schon ganz lange unterwegs. Da ist schon eine Freundschaft entstanden. Das sind super Jungs, die machen einen großartigen Job, in dem sie die Leute mitnehmen und anheizen. Auf die kann man sich echt freuen. 

 

Foto © www.artonsefa.com


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