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6 FRAGEN AN ... CLAUDIA MOHR

6 FRAGEN AN ... CLAUDIA MOHR


News vom 02.01.2019 - Stand: 02.01.2019 13:49

6 FRAGEN AN ... CLAUDIA MOHR

Wer in letzter Zeit im Waagenbau zu Gast war, dem wird aufgefallen sein, dass sich einiges verändert hat. Auch wenn dem Club die Jahre anzusehen sind, die er schon, derweil über 15, unter der Sternbrücke verbracht hat und die endgültige Schließung näher ist als je zuvor, wurde hier zum Winterbeginn fleißig gebaut. Treibende Kraft dahinter ist Claudia Mohr, die zusammen mit einem der Gründer des Waagenbaus, John Schierhorn, als Mohrhorn Entertainment den Waagenbau heute betreibt. 

CLAUDIA, FÜR VIELE BIST DU EIN BEKANNTES GESICHT, FÜR ANDERE WARST DU „PLÖTZLICH DA“. ERZÄHL MAL, SEIT WANN BIST DU DABEI ... UND WIE KAM ES DAZU?

„Plötzlich da“, ist tatsächlich der richtige Ausdruck! Ich habe im November 2016 einen Anruf von John aus deren Gesellschafterversammlung bekommen. Die Frage kam prompt und unverblümt: „Willst Du den Bau übernehmen?“. Die Jungs hätten sich darauf geeinigt, einen Cut zu machen und den Waagenbau zu verkaufen. Zu der Zeit ging es dem Waagenbau vor allem finanziell nicht besonders gut und war leider auch nicht mehr ganz so gut besucht und baulich gab es einige Probleme. Meine Antwort fiel damals genauso knapp aus wie die Frage: „Na klar, wann kann ich loslegen?“.

EINEN LADEN ZU ÜBERNEHMEN UND ZU SCHMEISSEN AN ALLEN ECKEN, DAS IST EIN ANSTRENGENDER JOB ZWISCHEN BÜRO UND CLUB, ODER?

Anstrengend ist tatsächlich nicht das richtige Wort. Ich habe ein wahnsinnig tolles Team um mich herum, so unfassbar großartige Menschen, mit denen ich tagtäglich zusammen arbeiten darf, dass es sich trotz vieler Aufgaben und eines nie enden wollenden Troubleshootings, eigentlich nie nach Arbeit anfühlt. Ich brenne wirklich für meinen Job und freue mich morgens, wenn ich losrocke. 

DER WAAGENBAU WURDE NUN NOCH EINMAL RICHTIG UMGEKREMPELT. SCHWARZ STATT ROT, WÄNDE RAUS, RÄUME VERLEGT, LICHT NEU ... DAS ALLES IN EINER WOCHE?

Yes! Eine der krassesten Wochen meines Lebens. Im Vorwege haben sich wahnsinnig viele Leute zum Helfen angeboten, wirklich aufgetaucht sind nur einige von ihnen. Ich nenn es immer liebevoll das „Kunstausstellungs-Phänomen“. Wir haben nichtsdestotrotz mit einem Power-Kernteam, unerwarteten und auch sogar gänzlich unbekannten Helfern die Hütte auf links gedreht! Aber wir haben auch bis 0:05 nach offizieller Eröffnung noch die Pinsel geschwungen, lackiert, gewerkelt und vor allem verstaut, was noch nicht ganz fertig war. Ich bin wahnsinnig stolz auf alle, die mit von der Partie waren, was wir alles in der Kürze der Zeit gerissen haben.

THEMA UMBAU – ES IST JA NOCH NICHT LANGE HER, DASS AUF DEM MAINFLOOR EINE FUNKTION-ONE VERBAUT WURDE. WÄHREND „DAS ENDE“ ABZUSEHEN IST, SCHEUST DU NICHT DAVOR ZU INVESTIEREN. WAS IST DEINE MOTIVATION?

Ich habe JETZT Bock, dass es geil ist. Ich möchte JETZT das Optimum aus dem Laden rausholen! Möchte, dass wir uns alle im Bau wohlfühlen, immer wieder etwas Neues kreieren. Wir leben und raven im hier und jetzt. Wer weiß schon, was morgen ist! 

DAS ENDE IST ABSEHBAR. 2021 IST SCHLUSS, ODER?

„You never know“ und „Totgesagte leben länger“! Das Damoklesschwert des Endes schwebt über dem Waagenbau seit 15 Jahren und es gab immer wieder eine Verlängerung. Immernoch gibt es keine festen Aussagen zum endgültigen Brückenfall. Wir haben aber bereits einen „Plan B“ in der Tasche. Man kann uns die Räume nehmen, aber niemals unseren Spirit!

WAS KOMMT DANACH? ES GIBT EINE VISION, VON DER SICHER EINIGE NOCH NICHT WISSEN ...

Oh ja, allerdings. Zusammen mit dem Fundbureau und der Astra Stube wollen wir als Sternbrücken-Clubs zusammenbleiben. Es gibt nur leider kaum geeignete Räumlichkeiten. Wir sind Schanzenkinder und wollen hier auch bleiben. Deswegen nicht kleckern, sondern klotzen: Es gibt keine Räume? Dann bauen wir uns welche! Tatsächlich gibt es eine geeignete Fläche am Bahndamm zwischen dem U- und S-Bahnhof Sternschanze, in die wir uns verguckt haben. Von Behörden und der Regierung, haben wir durchaus positive Signale bekommen und es gab bereits eine Bürgerbeteiligung für unser Vorhaben. Noch gibt es hier und da einige kritische Stimmen von Mitbürgern des Stadtteils, die Bedenken haben und Probleme sehen durch die Bebauung des Bahndammes. Aber Probleme sind zum Lösen da und wir werden konzeptionell uns dieser Herausforderung stellen.


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