Kolumne

Mai: Mit Sack & Pack

Mai: Mit Sack & Pack


Eintrag vom 08.05.2014

Männer und Frauen passen zusammen. Finden zumindest die Redakteure Nadine Klein & Tom Zerbe. Jeden Monat widmen sich die beiden kleinen Problemen aus dem Alltag.

Sie sagt: Als er mich kennenlernte,war ihm gleich klar, dass es mich nur im Dreierpack gab. So musste er sich also relativ schnell mit meinen zwei Vierbeiner anfreunden. Mittlerweile hat ER sich jedoch so sehr an die tierische Gesellschaft gewöhnt, dass die Wohnung mehr einem tierischem Wunderland gleicht als einer Behausung für Menschen. Verschönert mit mehreren Kratzbäumen, Katzengras, welches selbstverständlich alle zwei Wochen neu angebaut wird, einem Keramikbrunnen zum Trinken und natürlich Spielzeugmäusen in jeder Ecke. Solange sie pflegeleicht und niedlich sind und nur spielen oder kuscheln wollen, ist auch alles gut. Aber natürlich muss ER ständig über Dinge meckern, an die ich mich schon längst gewöhnt habe: „Die Katze hat auf den Teppich gekotzt“, „ich bin nachts auf eine Katze getrampelt und sie hat mir eine gelangt“, „das ganze Katzenstreu ist im Bad verteilt“, „wir müssen jeden Tag saugen, weil man sich nirgendwo hinsetzen kann“, „die Katze hat versucht, mich im Schlaf zu töten” und so weiter und so fort. Als hätten wir keine anderen Sorgen. Zum Beispiel, wo ich denn meine Klamotten unterbringen soll. Wohin mit meinen Schuhe. So höre ich mir also sein Klagen an, wenn die Miezen mal wieder irgendwas „Schlimmes“ gemacht haben (in seinen Augen) und versuche IHN dann endlich davon zu überzeugen, mal nichts für die beiden Katzen sondern lieber was für seine bezaubernde Freundin zu kaufen ... das ist fast so anstrengend wie eine Katze stubenrein zu kriegen ...

Er sagt: Irgendwann kommt in einer ernsthaften Beziehung der Punkt, an dem man seine entspannte Jungesellenbude gegen ein trautes Heim eintauschen muss - ähm darf. Darf natürlich. Über ihren Drang, alles und jeden zu dekorieren und ein halbes Vermögen in diverse Läden zu schleppen, konnte man ja an dieser Stelle schon des Öfteren lesen. Nun also ging es mit Sack und Pack in meine Wohnung und das nicht alleine. Wenn Frauen deine Wohnung einnehmen ist das an sich schon schlimm genug, wenn sie dann aber noch ein bis zwei vierbeinige Bewohner mitbringt, hast du verloren. Nun teile ich meine Wohnung also mit einer Frau und zwei Tigern. Überall und damit meine ich wirklich überall finden sich Katzenhaare wieder. Dort, wo früher Schuhe standen, stehen jetzt Fressnapf & Co. Die Fusselbürste ist mein bester Freund. Seit neuestem steht ein Kratzbaum im Wohnzimmer und nachts springt die Katze ohne Vorwarnung auf mich rauf. „Weil Sie dich mag“ ist dann IHRE Ausrede für meine nächtlichen Herzanfälle - ausgelöst durch das mauzende etwas auf meinem Bauch - oder weiter runter ... Immer dann bete ich still zu Gott, das die Mieze bitte JETZT nicht ihre Krallen ausfährt. Warum kann mir das Fellknäul das nicht anders zeigen? In dem es still in der Ecke sitzt zum Beispiel. Am besten im Wohnzimmer! Schon mal „knick knack“ probiert, wenn am Ende des Bettes ´ne Katze sitzt und doof zuguckt? Es wird noch ´ne ganze Weile dauern, bis wir vier das auf die Reihe kriegen, wenn ich nicht vorher an akuter Luftnot ersticke, weil die Katze sich nachts auf mein Gesicht setzt oder ich irre werde, weil mal wieder mein Hausschuh verschwunden ist, oder ich vergesse, ohne die Klamotten abzufusseln aus dem Haus zu gehen ... aber ja, ich mag sie alle drei irgendwie.

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