Kolumne

Mai: DAS GEHT DOCH FIX

Mai: DAS GEHT DOCH FIX


Eintrag vom 04.05.2015

Männer und Frauen passen zusammen. Finden zumindest die Redakteure Nadine Klein & Tom Zerbe. Jeden Monat widmen sich die beiden kleinen Problemen aus dem Alltag. Diesen Monat: Das geht doch fix!

Sie sagt: Eigentlich ist er doch ein guter Handwerker, also meistens, also jedenfalls bemüht er sich. Und wer fleißig unsere Texte liest weiß, das wir auch das ein oder andere größere handwerklichere Projekt schon hinter uns gebracht haben und das mit Erfolg. Auch wenn einiges halt seine Zeit länger dauert, weil ER natürlich dafür gerade keine Zeit hat. So musste ich also zum Beispiel auf die Fußleisten im Flur nur sage und schreibe vier Wochen warten. ER findet natürlich immer eine Ausrede, etwas nicht zu tun, ich hab nicht das richtige Werkzeug, mir fehlt der Kleber, der Akkubohrer ist nicht geladen und die schönste aller Ausreden „Schatz, das dauert viel zu lange, um damit jetzt noch anzufangen“. Was an vier Wänden und einer Schräge so lange dauern soll, kann ich mir allerdings nicht erklären. Umso schöner also, als ich eines Tages von der Arbeit nach Hause kam und die Fußleisten an der Wand waren, zumindest die Hälfte des Flures, die man direkt beim Betreten der Wohnung sah, hatte er schon mal geschafft. Ich musste also nur noch mal vier Wochen warten, bis die andere Hälfte des Flurs fertig ist. Oder vielleicht auch noch ein bisschen länger, denn schließlich ist jetzt bald der Sommer, da ist man natürlich viel draußen unterwegs, dann kommt ja noch der Urlaub, da hat man erstrecht keine Zeit für handwerkliche Aufgaben zu Hause und dann steht sowieso schon bald Weihnachten vor der Tür ...   

Er sagt: Ich halte mich für einen doch ganz passablen Handwerker. Daher probiere ich mich natürlich auch an der einen- oder anderen Herausforderung. Bisher mit gutem Erfolg. Das letzte Mal waren also neue Fußleisten dran. Ein Raum von 18 qm mit Fußleisten zu versehen, dauert nunmal seine Zeit. Werkzeug aus dem Abstellraum holen, Sägeblatt wechseln, Platz zum Sägen vorbereiten, Verlängerungskabel holen, restliches Werkzeug bereit legen und dann geht es los mit messen, markieren, sägen, anhalten, schleifen, erneut sägen, ankleben und und und und und. Ein Raum besteht ja nicht nur aus geraden Strecken, sondern aus
Ecken, Schrägen und fiesen Kanten. Ich bin also entspannt ein paar Stunden beschäftigt. Natürlich will ich fertig sein, bevor SIE nach Hause kommt. Ich schaffe es, alles ist angebracht und ich komme sogar noch dazu, sämtliches Werkzeug zurück zu räumen, die Spuren zu beseitigen und zu saugen. Freudestrahlend empfange ich meine bessere Hälfte, präsentiere stolz mein vollbrachtes Werk. Warum ich dafür so lange gebraucht habe, höre ich SIE allen ernstes fragen. So ein paar Leisten zurechtschneiden, dass geht doch ganz fix. Eins weiß ich schon jetzt, das nächste Mal darf SIE dabei sein, um mir zu zeigen, wie fix so was geht ...

 

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