Kolumne

Februar: Handwerken

Februar: Handwerken


Eintrag vom 02.02.2015

Männer und Frauen passen zusammen. Finden zumindest die Redakteure Nadine Klein & Tom Zerbe. Jeden Monat widmen sich die beiden kleinen Problemen aus dem Alltag. Diesen Monat: HANDWERKEN

Sie sagt: Ja wir haben uns getraut und uns als Handwerker probiert. Nach langem überlegen haben wir uns dafür entschieden, den hässlichen Teppich auszurangieren. Um uns für ein Laminat zu entscheiden, haben wir auch nur drei Monate gebraucht. Natürlich musste ER sich dann auch gleich neues Werkzeug kaufen, na klar, wenn ich mal neue Schuhe brauche, weil meine alten kaputt sind, habe ich zu viele Schuhe. Aber weil wir einmal Laminat verlegen wollen, müssen es gleich eine neue Kreissäge, ein anderes Sägeding, natürlich auch eine Handsäge, komische Stöpsel und so viel Kram gekauft, dass wir theoretisch ein ganzes haus bauen könnten. Aber ja, das brauchen wir alles unbedingt - sagt Er. Nachdem wir also hunderte von Euros der Dame im Baumarkt in den Rachen geworfen haben - und natürlich nicht bei einem Baumarktbesuch - das wäre zu einfach. Nein, wir sind ungefähr zehnmal in den Baumarkt gefaren. Wohlgemerkt - wir wollten eigentlich nur zwei Zimmer mit Laminat auslegen. Nach diversen einkäufen konnten wir uns endlich ans Werk machen. Wohnzimmer ausräumen, Teppich rausreißen, Trittschall verlegen und nun endlich das Laminat verlegen. Nachdem wir aber an diesem Punkt angelangt sind, hatten wir uns schon fünf Mal in den Haaren und sprachen mehrere Minuten kein Wort mehr miteinander. Da ER immer alles besser wusste und egal was ich sagte, falsch war. Umso mehr hat es mich natürlich gefreut, wenn das Laminat am Ende nicht in die letzte Ecke passte. Ich glaube ein Haus werden wir gemeinsam nicht bauen können. 

Er sagt: Wenn SIE etwas will, hat SIE diese spezielle Art, es irgendwann zu erreichen. Also gebe ich mich irgendwann geschlagen. Dieses Mal ging es um Laminat. Nachdem wir uns wochenlang verschiedene Designs angeguckt haben, von a nach b und zu c gefahren waren, konnten wir uns endlich für eins entscheiden. Also ging es ab zum Baumarkt. IHR zu erklären, dass man für das Verlegen und schneiden von Laminat auch Werkzeug braucht, hätte ich mir schenken können. Während ich die Karte zücke, sehe ich ihr an, das sie gerade unseren Einkauf in Schuhen aufrechnet. In vielen Paar Schuhen. Zuhause angekommen ging alles ziemlich flott. Ich gehe sogar soweit zu behaupten, dass wir echt super zusammen gearbeitet haben. Quasi Hand in Hand. Noch nicht mal gestritten haben wir uns. Da freue ich mich schon auf das letzte Zimmer, das wir in diesem Jahr noch vor uns haben. Das wird dann ja quasi ein Kinderspiel. Unter den Vorraussetzungen sehe ich für ein gemeinsames Haus keine Probleme. Und was SIE freuen wird, ein wenig Werkzeug habe ich schon. Da springen bestimmt auch das ein oder andere Paar Schuhe für SIE heraus.

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