Kolumne

Oktober: Wäsche machen

Oktober: Wäsche machen


Eintrag vom 01.10.2014

Männer und Frauen passen zusammen. Finden zumindest die Redakteure Nadine Klein & Tom Zerbe. Jeden Monat widmen sich die beiden kleinen Problemen aus dem Alltag.

Sie sagt: Wie niedlich. Neulich waren wir bei Freunden eingeladen. Vorher hatten wir da noch spontan ein Thema zu klären: „Wäsche machen”. Ich freu mich ja, wenn er im Haushalt mit anpackt aber, dass zu Wäsche waschen auch das auf- und vor allem abhängen und in Schrank packen gehört, das wird ER wohl nie begreifen. Deswegen bleibt es fast immer an mir hängen, für saubere Wäsche zu sorgen. Ich kann auch mit einer Wand reden, wenn ich versuche IHM zu erklären, dass die Wäsche nicht besser wird, wenn sie tagelang auf der Leine hängt. Auch seinen Vorschlag, dass wir dadurch Arbeit sparen, konnte ich nur mit einem müden Lächeln quittieren. Niedlich war, wie gesagt, wie sehr ER sich dann gefreut hat, dass die besagten Freunde scheinbar kurz vorher ebenfalls das Thema „Wäsche” hatten. Mit dem Resultat, dass sich die beiden Herren verbrüdern und sich was für tolle Tipps aus der Junggesellenzeit geben und wir Frauen uns ebenfalls einig waren: Die Männer sind für viel zu gebrauchen - aber nicht zum Wäsche waschen. Schön klischeehaft - aber tatsächlich wahr. Auch, dass ER immer noch glaubt, er könne die Spülmaschine besser einräumen, auch wenn nicht immer das Geschirr sauber wird. Ach mein lieber Schatz, ich lass dich einfach in dem Glauben. Du freust dich dann immer so schön, wenn du denkst, du kannst etwas im Haushalt besser. Das er das Bad zumindest super putzt, das muss ich ihm lassen, aber das ist schon eine andere Geschichte.  

Er sagt: Vor IHR habe ich in einer ziemlich entspannten Männer-WG gelebt. Die Wäsche habe ich gewaschen, wenn wirklich nichts mehr im Schrank zu finden war. Aufgehängt auf dem Wäscheständer hing die Wäsche manchmal tagelang auf dem Balkon, obwohl sie schon seit langem trocken war. Brauchte ich ein neues Shirt, kurzer Griff auf dem Balkon und wenn ich wirklich mal Langeweile hatte, wurde die Wäsche dann auch tatsächlich in den Schrank gepackt. Sogar relativ gut zusammengelegt. Dachte ich. Soweit also die Vorgeschichte. Seitdem SIE in mein Leben getreten ist und wir nicht nur Tisch und Bett teilen, sondern auch die Waschmaschine, brauche ich selbige nicht mehr bedienen. Nichts, was mit „Wäsche waschen“ zu tun hat, fällt in mein Aufgabenbereich. Nicht, dass ich deswegen traurig bin, aber ich musste erst SIE treffen um zu lernen, dass man Wäsche nicht nur falsch aufhängen kann, sondern auch falsch zusammenlegen kann. Selbst meine eigenen Shirts liegen seitdem immer falsch im Schrank. Natürlich könnte ich mich entspannt zurücklehnen und SIE machen lassen, wenn nicht beim Freundeabend ab und an so eine kleine Stichelei kommen würde. Meistens höre ich SIE nur sagen „ER macht nie die Wäsche“. Neulich beim Spieleabend bei Freunden dann aber meine Erlösung. Die anderen hatten genau das selbe Thema. ER kann die Wäsche weder richtig in die Waschmaschine packen noch aufhängen und geschweige denn weglegen. Klar hatte ich Mitleid mit IHM, aber mit Logik kommt man selten beim weiblichen Geschlecht weiter - also trank ich meine Cola und hielt meine Klappe. Zumindest ein Triumph bleibt mir, denn die Spülmaschine einräumen, dass kann SIE nämlich so überhaupt nicht ...

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