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028

PISTE.DE

KULTUR

| HIPHOP-SPECIAL

FANTASMA

GORIA

IM INTERVIEW

Die Hamburgerin Fantasma Goria stellt gerade ihr gleichnamiges

Debut-Album vor – eine Mischung aus Rap, Funk, Rocksteady und R&B.

Allerdings sieht man sie nicht im Adidas- oder H&M-Outfit, sondern in

einem Catsuit über den Kiez schlendern. In ihren Videos kreiert sie fanta-

sievolle Welten und rasiert Hipstern die Bärte. Eine echte Neuerschei-

nung in der Hamburger Musikszene.

MAN KANN DICH WOHL ALS EINEN DER INTERESSANTESTEN NEWCO-

MER SEIT LANGEM BEZEICHNEN. WAS DU MACHST, IST ZIEMLICH UNGE-

WÖHNLICH UND EIGEN.

Fantasma ist natürlich eine Kunstfigur. Sie ist eine Fantasie, eine Superheldin, die

absolut nur das macht, was sie will. Sie ist frei.

Ich stelle in den ersten drei Videos eine Transformation dar. Ziemlich spirituell eigent-

lich. Die erste Erfahrung ist psychedelisch, ein Trip ins Unterbewusstsein. Im zweiten

Video sucht Fantasma nach Erleuchtung beim Therapeuten. Im dritten Video wird ihr

klar, dass das Ziel ihrer Suche in ihr Selbst liegt. In diesem Moment kommt sie klar,

redet von da an KLARTEXT. Das über einem arabischen Country Groove (lacht). Ex-

tra für Trump.

WOHER KOMMT DENN DEIN NAME?

Fantasma Goria beruht auf dem Begriff Phantasmagorie: Es ist die Vermischung re-

aler und imaginärer Welten. Wenn Du träumst, durchlebst Du manchmal Phantasm-

agorien.

WIR HABEN IN DIESER AUSGABE EIN HIPHOP-SPECIAL. WO VERORTEST DU

DEINE MUSIK? HIPHOP?

Ich liebe HipHop, ich inhaliere Rap und Spitten ist mein täglich Brot. Gegen das

Etikett habe ich also nichts.

Aber ganz wichtig war, auf dem Album vor allem einen neuen, eigenen Sound zu

kreieren. Etwas, das anders ist und trotzdem Traditionen respektiert. Reiner HipHop

ist das nicht, eher so ArtHop. Die CD ist strukturiert wie eine Vinyl-LP, am besten hört

man sie in einem durch.

HAMBURG SCHEINT IMMOMENT WIEDER INS ZENTRUM DER DEUTSCHEN

MUSIKLANDSCHAFT ZU RÜCKEN. SIEHST DU DICH ALS TEIL DIESER ENT-

WICKLUNG?

Hamburg hat eine wirklich krasse Musikgeschichte, einzigartig in Deutschland.

Die Stadt hat großes Glück mit ihren Veranstaltern, die haben gutes Gespür und

bringen geile Sachen auf die Bühnen – und das seit zig Jahren! Das prägt natürlich

auch die Musiker in der Stadt, wirkt sich positiv auf den Output der lokalen Szene

aus. Ich glaube, Hamburgs Szene war immer im Zentrum der deutschen Musik-

landschaft. Und ich bin natürlich stolz darauf, ein Teil davon zu sein.