Kolumne

Januar: Das brauchen wir (nicht)

Januar: Das brauchen wir (nicht)


Eintrag vom 11.01.2016

Männer und Frauen passen zusammen. Finden zumindest die Redakteure Nadine Klein & Tom Zerbe. Jeden Monat widmen sich die beiden kleinen Problemen aus dem Alltag. Diesen Monat: "Das brauchen wir (nicht)".

Sie sagt: Wenn ich mich in unserer kleinen Küche mal kreativ ausleben will, fangen die Schwierigkeiten damit an, dass ich 50 Sachen umräumen muss, um beispielsweise den Mixer hervor zu kramen. Erst die Teller zur Seite, dann die Schüsseln, bevor der Mixer zum Vroschein kommt. Aus Platzmangel bewahren wir die Kuchenform im Schlafzimmer auf! So kann es nicht weiter gehen. Seit Wochen schon liebäugel ich mit einer neuen Küchenmaschine - das würde die Platzprobleme zumindest ein wenig verringern - und auch ein bisschen mehr Spaß beim Kochen und Backen bringen. Gesagt - IHN überzeugt. Das neue Küchenbaby ist toll, schnell, leise - kurz gesagt: Super. Und zeitsparend. Kaum ausprobiert, kommt er mit dem Ipad in die Küche, zeigt mir irgendein „Adapterdingsbums“. Na klar, noch mehr sinnlosen Technikkram fürs Auto. Das All-In-One-Ladekabel für alle Telefonarten wird nicht genutzt, das Navi braucht auch kein Mensch - also eine neue Spielerei, die IHN dann noch mehr beim Fahren ablenkt. Er hat ja jetzt auch nur die Wahl zwischen 10 Sendern - natürlich möchte ich, dass er während der Fahrt zwischen den 2.000 Songs auf seinem Handy hin und her schaltet. Nein, das nervt bestimmt nicht. *Ironie off
Zumal sein Musikgeschmack manchmal grenzwertig ist. Ganz davon abgesehen, dass er dann noch öfter singen würde - was er nicht kann. Im Interesse des häuslichen Friedens entscheide ich mich also dagegen - was ER absolut nicht versteht. Grummelnd verlässt er die Küche, in der es wunderbar nach frisch gebackenem Kuchen duftet ... Tja, mein Schatz, manchmal fehlt dir eben die Weitsicht, was gut für UNS ist :)

Er sagt: Es begab sich zu der Zeit, als meine bessere Hälfte unbedingt nach einer Superduperhightech-Küchenmaschine verlangte. SIE bat nicht darum, SIE flehte nicht - SIE verlangte. Also wurde der örtliche Elektronikfachmarkt gestürmt - um zum hundersten Mal festzustellen - das sich, neben Inkompetenz, auch immer Unfähigkeit dazu gesellt. So wurde dann der böse Internethändler bemüht. Zwei Tage später war sie da. Verdrängte drei Maschinen aus der Küche - braucht dafür genau so viel Platz. SIE ist happy, denn das Baby ist viel leiser als ein Mixer, SIE kann nebenbei noch tausend andere Sachen erledigen, Backen wird zum Kinderspiel. Als Belohnung gab es dann auch zwei Kuchen am Nachmittag. Nun gut, Küchenmaschine macht IHR das Leben leichter - ich werde das Ding garantiert nie bedienen. Da denke ich so vor mich hin: Das Auto ist nicht mehr das Neueste - aber mit einem kleinen schnukeligen Adapter könnte man das Telefon koppeln. SIE würde nicht mehr nerven, wenn ich telefoniere, WIR könnten Musik beim Autofahren hören, wenn die Radiosender mal wieder nur den ewig gleichen Kram spielen und überhaupt wäre das nicht teurer als IHR neues Küchenspielzeug. Aber was höre ich von meiner besseren Hälfte? Alles - nur keine Zustimmung. Vom „Küchenbaby“ hätten schließlich WIR etwas - vom „blöden Adapterdings“ nur ich. The

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