Kolumne

Dezember: Alle Jahre wieder

Dezember: Alle Jahre wieder


Eintrag vom 03.12.2015

Männer und Frauen passen zusammen. Finden zumindest die Redakteure Nadine Klein & Tom Zerbe. Jeden Monat widmen sich die beiden kleinen Problemen aus dem Alltag. Diesen Monat: "Alle Jahre wieder".

Sie sagt: Alle Jahre wieder, kommt ein Christkind nieder … Wie jedes Jahr fange ich also schon Anfang November an mir Gedanken zu machen, welchen Adventskalender werde ich wohl in diesem Jahr für meine bessere Hälfte basteln, obwohl ER mir, wie die letzten Jahre auch, am 3. Dezember einen Adventskalender bei REWE kaufen wird, weil er es mal wieder vergessen hat. Was brauchen wir für einen Adventskranz? Länglich? Rund? Wo werden wir unseren Adventskranz stecken lassen? Wo bekommen wir am besten einen Tannenbaum her und natürlich welche Deko machen wir? Natürlich muss die Deko mal erneuert werden, es gibt neue Trends, Farben und das alte kann man doch irgendwann auch einfach nicht mehr sehen. Damit ich natürlich pünktlich zum ersten Advent unsere Wohnung in ein Winter-Weihnachts-Wunderland verwandeln kann, muss noch einiges besorgt, organisiert und gekauft werden. So darf ich also endlich wieder durch sämtliche Dekoläde, Baumärkte und Blumenläden schlendern. Dass ER dass natürlich alles nervig, zeitaufwendig, unnütz, langweilig, teuer und doof findet brauche ich wohl nicht zu erwähnen. Und dennoch weiß ich ganz genau, dass spätestens wenn wir vor unserem Tannenbaum sitzen, er das letzte Türchen seines selbstgebastelten Adventskalenders öffnen und seine Geburtstagsgeschenke auspacken darf, er sich eigentlich insgeheim doch darüber freut.

Er sagt: Es gibt die Matrix. Warum ich das weiß? Nun ja, ich erlebe Jahr für Jahr ein Dejavue. So auch in diesem Jahr. Spätestens Mitte November befällt meine ansonsten eher ruhigere besser Hälfte eine innere Unruhe, die sich bis zum Ende des Monats ins quasi Unerträgliche steigert. Der Grund: Weihnachten. Während andere Feiertage ohne mein zutun auskommen, werde ich in die Vorweihnachtsaktivitäten eingebunden - ob ich will oder nicht UND jedes Jahr aufs Neue. Denke ich, wir haben genug Deko um die halbe Stadt zu verschönern, belehrt SIE mich eines besseren. Die Deko darf unter keinen Umstände, niemals nie nicht so aussehen wir im Vorjahr. Oder davor. Oder davor. Während ich Mühe habe, in meinem Gehirn Bilder vom letzten Jahr Weihnachten hervorzukramen und mir auch mein Handy dummerweise keine Bilder der Deko der letzten 10 Jahre aufweisen kann, weiß SIE noch alles. Das ist sowieso ein Phänomen: Wenn ich beim Staubsaugen irgendein Deko Element nur um 2cm verschiebe, fällt ihr das sofort ins Auge. Sofort! Also heißt es für mich: Alle Jahre wieder plündern wir Nanu Nana, Depot, Ikea und Bauhaus um unser trautes Heim in ein Winter-Weihnachts-Wunderland zu verwandeln. Ich mitten drin - statt nur dabei - alle Jahre wieder. Das logistische Problem, wo das alles nach den Feiertagen gelagert wird - überlässt sie dann großzügiger Weise mir ganz allein. Na dann: Frohes Fest!

zurück

Das könnte dich auch interessieren