Kolumne

September: Betten bauen

September: Betten bauen


Eintrag vom 03.09.2014

Männer und Frauen passen zusammen. Finden zumindest die Redakteure Nadine Klein & Tom Zerbe. Jeden Monat widmen sich die beiden kleinen Problemen aus dem Alltag.

Sie sagt: Es hat tatsächlich nur einige Monate gedauert, bis ich IHM begreiflich machen konnte, dass ein Bett in Schuhkartongröße einfach zu klein für zwei erwachsene Menschen ist. Nun steht also ein Bett in praktischen 2x2 Meter in unserem Schlafgemach. Klar, dass ich alle seine Vorschläge ignorieren musste, schließlich wollte ich nicht am Ende in einem roten Rennauto schlafen. Genauso klar also auch, dass ich für den Rest der Deko zuständig bin. Schließlich muss bei so einer Anschaffung nicht nur an den Komfort beim Schlafen gedacht, sondern eben auch optisch für Highlights gesorgt werden. Also kaufe ich passende Kissen, eine Tagesdecke und natürlich neue Bettwäsche. Alles zurecht gemacht ist das fast ein Katalogfoto wert. Doch anstatt mich ein wenig zu unterstützen, mault ER nur rum, wenn er morgens mal das Bett machen soll. Schließlich will er es doch auch schön in unserer Wohnung haben. Aber nein, das ist zu viel verlangt. Natürlich sieht das keiner außer uns beiden - aber es könnte schließlich jemand vorbeikommen, dem wir das neue Bett präsentieren wollen und am Ende des Tages ist es auch schön, in einem gemachten Bett in den Schlaf zu sinken, anstatt die zerwühlten Kissen und Decken erst einmal auseinander zu sortieren. Das werd ich ihm wahrscheinlich nie begreifbar machen. Aber zum Glück bin ich mit meinem Problem nicht alleine, denn meine Freundinnen haben zumindest beim Betten bauen ähnliche Diskussionen geführt wie ich ... immer und immer wieder.

Er sagt: Seit drei Wochen steht in unserem Schlafzimmer ein Monster von einem Bett. SIE wollte so gerne ein Boxspringbett - genau, das sind die Dinger ausm Hotel. Weiß MANN aber auch erst, nachdem MANN google gefragt hat. Gut, auf Dauer wird ein 1,40 Meter Bett für zwei + zwei Vierpfoten einfach zu klein. Zumindest für mich. Komm ich spät nach Hause, standen mir früher immerhin 20 % des Bettes zur Verfügung. Von daher war ich damit einverstanden - nicht, dass es eine Rolle spielen würde. Also steht jetzt eine 2x2 Meter Spielwiese im Schlafzimmer. Mit einem halben dutzend Kissen, einer Tagesdecke und sonstigem Kram. Seitdem wird jeden Tag „Betten gemacht”. Wenn ich sonst einfach die Decken aufgeschüttelt habe, reicht das jetzt natürlich nicht mehr aus. Zugegeben, es sieht nett aus, wenn man nach Hause kommt - aber deswegen jeden Tag mindestens 15 Minuten ins morgendliche Ritual einbauen, damit die beiden Katzen sich den ganzen Tag am gemachten Bett satt sehen können? Ähm Nein! Aber ja sagt meine bessere Hälfte. Warum? Außer uns sieht das doch keiner, den Katzen ist es total egal, ob das Bett gemacht ist oder nicht. Außerdem musst du dann abends eh alle Kissen wieder runterziehen, um dann dem Bett eine der zwei Funktionen zuzuführen, für das es gemacht ist. Das war meine Argumentationskette. Aber, das war IHR natürlich egal. Ich könnte mich also jetzt einfach doof anstellen - dann macht Sie das Bett jeden Tag alleine, dann werde ich aber ´ne Stunde zu früh ausm Bett geschmissen. Ausnahmsweise und ich frage mich bis heute warum, sind die Katzen mal auf meiner Seite. Ist das Bett gemacht, hüpfen die beiden scheinbar den ganzen Tag drin herum - so dass es abends schlimmer aussieht als vorher. Statt einem virtuellen High 5 gab es Leckerlie für die beiden Stubentiger. Mal gucken, wie lange wir noch „Betten machen” müssen.

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