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Review: Khalid

Review: Khalid


News vom 03.04.2019 - Stand: 18.08.2020 14:38

Während man in den USA schon lange von Khalids Talent überzeugt ist, braucht es hierzulande noch ein wenig Überzeugungskraft, um aus dem Musiker eine alleinstehende kommerziell erfolgreiche Größe zu machen. Bekannt wurde der Sänger 2016 durch seine Single „Location“. Seitdem landet er in den States einen Hit nach dem anderen, krallt sich die angesagtesten Namen für Features und verbucht extrem hohe Streamingzahlen und Videoabrufe im Netz. Auch in Deutschland ist er nicht gänzlich unbekannt. Der Song „Eastside“ (ein Feature mit Benny Blanco und Halsey) erreicht sogar Goldstatus und zusammen mit Marshmello und dem Track „Silence“ erklimmt er 2017 die Top 10 der deutschen Singlecharts. Mit seinem neuen Album zeigt Khalid, dass er es sehr wohl auch alleine schaffen kann.

Mit „Free Spirit“ liefert der Songwriter, der als Kind sechs Jahre in Deutschland lebte, ein vielschichtiges und modernes Album, welches vollgepackt mit allem ist, was man von einem guten Pop- und R'n'B-Album erwarten kann. Der Freigeist zeigt uns zu allererst, dass auf eine CD doch mehr als nur zehn Tracks passen. Auf 17 vollwertigen Radiolänge-Songs verteilt, schenkt er uns ein Stück seines Könnens und vielleicht auch ein Stück seiner (musikalischen) Seele. Der Sound klingt durchdacht – eine Mischung aus bekannten Popstrukturen und lässigem R'n'B umschmeichelt unsere Ohren - ein System, welches schon bei Künstlern wie Kendrick Lamar, Beyoncé und Ariana Grande funktioniert hat. „Free Spirit“ ist ein wenig wie das weiße Basic Shirt, das eigentlich immer geht. „Free Spirit“ kann man auflegen, wenn die beste Freundin mit Gurken auf den Augen neben dir sitzt, wenn Mama Essen vorbeibringt oder eben auch wenn du im Auto sitzt. Das liegt nicht nur am Sound selbst, sondern auch daran, dass sich Khalids Tracks hauptsächlich im Midtempo bewegen. So kann sich wirklich niemand über Despacito-Gruppentänze oder melancholische Mollwerke beschweren. Unser Lieblingslied auf der Platte: Die Singleauskopplung „Talk“. Das Musikvideo dazu findet ihr hier unter dem Artikel.

 

5 von 5 Piste-Männchen

(Text: Martin Fröse, F: Sony Music)

 

Ab 5. April erhältlich als Stream, Download oder CD




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