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Neues Stück im Schauspielhaus - Was habe ich da eigentlich gesehen?

Neues Stück im Schauspielhaus - Was habe ich da eigentlich gesehen?


News vom 21.02.2019 - Stand: 21.02.2019 13:03

Zu spät, zu spät, zu spät.
...ertönt es aus den Lautsprechern im Schauspielhaus. Ein Hase liegt schlafend auf der Bühne. Ein Mann mit einem Hasenkopf. Karlo hat den Winter verschlafen und wird gerade von einem Engel namens Jenny beobachtet. Sie trägt große schwarze Flügel und eine seltsame Karte bei sich, die vorderseitig Neubrandenburg und auf der anderen Seite das Universum zeigt. In schönstem Berliner Dialekt spricht sie Karlo an. Er scheint der Einzige zu sein, der sie wahrnimmt. Das klingt alles seltsam konfus? Zurecht. Und wir befinden uns erst in den ersten Minuten des neuen Stücks „JENNY 
JANNOWITZ“
im Schauspielhaus Neubrandenburg.

Die Premiere des Stücks wurde am 16. Februar gefeiert. Im Vorfeld sorgte ich mich über die Angabe der Stückdauer: Eine Stunde und 20 Minuten - OHNE Pause! Kein Stopp-Taste-Drücken, kein Aufatmen, kein Entkommen. Inzwischen weiß ich, dass das surreal anmutende Drama genau DAS braucht. Denn so konfus wie es begann, geht das Stück auch bis zu seinem Ende weiter. Die Verwirrung wird zum roten Faden. 

Schrill und so reiz überflutend, dass es beim Hinsehen kaum zu ertragen ist: So wird die Geschichte von Karlo Kollmar erzählt. Das rotierende Bühnenbild zeigt einen Büroraum, eine bunte Lichterwand und die Außenansicht eines Gebäudes. Während sich alles viel zu schnell um ihn dreht, verliert Karlo immer mehr das Empfinden für Fiktion und Realität. Mal redet er mit seiner Freundin Sabine und plötzlich ist er mit Sybille zusammen oder war es doch Saskia? Auch der Zuschauer verliert den Überblick und das soll er wohl auch. JENNY JANNOWITZ – mutig und polarisierend und definitiv kein Snack für zwischendurch.

(T: MF, F: Jörg Metzner)


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