Kolumne

EDITORIAL Juli 2022: Sorry, not sorry.

Ich entschuldige mich von tiefstem Herzen bei euch. Ich bedauere, mit allem was ich habe, was da passiert ist und wünschte, es rückgängig machen zu können oder dass ihr mir irgendwann, irgendwie verzeihen könnt. Ernst gemeint: Sorry.

Im Grunde weiß ich nicht genau, wofür ich mich gerade entschuldigt habe, aber ich arbeite gerne vor. Die Floskel “Ich warn’ dich schon mal vor...” hat sich doch durchgesetzt, also kann ich mich auch im Vorfeld bei euch entschuldigen. Und so ganz werde ich das Gefühl nicht los, dass mir wirklich etwas leid tun müsste. Vielleicht habe ich vor einigen Wochen einen dämlichen Witz über Frauen und K.O.-Tropfen gemacht und später, verkleidet als Drag Queen, im TV ein Zeichen für Respekt und Toleranz setzen wollen. Möglicherweise habe ich ja auch unheimlich viel Geld mit dem Verkauf minderwertiger Schutzmasken gemacht oder einen populistischen Greta Thunberg-Post in den sozialen Netzwerken geteilt. Man weiß es nicht. Es geht ja so schnell. Auf der Maus ausgerutscht und schon hat man den Shitstormsalat.

Kein Ausrutscher ist, dass wir uns jetzt Urlaub gönnen. Diese Ausgabe steht stellvertretend für den Juli und meinen Geburtstagsmonat August. Sollte euch diese kleine Sommerpause nicht schmecken, schaut gerne nochmal an den Anfang dieses Textes! Da hab ich mich ja bereits dafür entschuldigt.

Happy Sommer und sorry nochmal,

Martin

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