Kolumne

EDITORIAL März 2022: Feiern bis der Krokus kommt

EDITORIAL März 2022: Feiern bis der Krokus kommt


Eintrag vom 22.02.2022

Es gibt momentan einige Gründe zum Feiern. Die Innenstädte und Geschäfte füllen sich wie  Badewannen und Stromrechnungen in der Quarantäne, draußen stecken die ersten Frühblüher ihre Köpfe aus den kalten Böden, Deutschland wird Zweiter bei den Winterhungerspielen UND...

Trommelwirbel...

Unsere März-Ausgabe erscheint als Printmagazin. YES!!!

Nach einer Doppelausgabe für die Monate Dezember 2021 und Januar 2022 und der Online-Ausgabe im Februar sind wir wieder als Printmagazin verfügbar – mit Pauken, Trompeten und ganz viel goldenem Glitzer. (Ich mach' den Müll nachher aber nicht sauber!)

Mein Redakteursherz springt natürlich vor Freude. Immerhin werkeln wir jeden Monat an Stories, die wir dir unbedingt vorstellen wollen. In der März-Ausgabe sind das beispielsweise Neuigkeiten aus der Ihlenfelder Vorstadt Neubrandenburgs und der Berufswelt.

Stell dir vor: Du baust leidenschaftlich an einem Kartenhaus und darfst nach zehn Stockwerken, einem Balkon aus Pik-Buben und dem Ass-Springbrunnen im Karo-Sieben-Garten Niemandem dein Werk zeigen. Grande Katastrophe! Nach der Arbeit, die wir im Vormonat hatten, konnten wir am Ende nur digital erscheinen und kein Magazin in den Händen halten, das war echt bitter! Dabei liebe ich das Gefühl, Druckwaren in den Händen zu halten und heimlich daran zu riechen, wenn keiner hinschaut. Ich sauge den Geruchscocktail aus Druckerschwärze und Papier schneller ein als Weißwein an einem guten Samstagabend. Und ich bin nicht der Einzige, der dieses olfaktorische Erlebnis so liebt...

Wusstest du etwa, dass es Parfums gibt, die nach Papier riechen?

Im Jahr 2001 erschien der Duft “Paperback” (übersetzt: Taschenbuch) von The Libraray of  Fragrance. Vor zehn Jahren stellte der Verleger Gerherd Steidl den Duft “Paper Passion” vor - und diverse weitere Papierdüfte folgten. Das Interessante daran: Diese Flakons würden niemals hergestellt, wenn sie Keiner kaufen würde. Sie werden und wurden also gekauft - von Literatur-Nerds wie auch Menschen, die bisher lediglich die Toilette der Stadtbibliothek kennen. Wir sehen (und riechen) also: Es zählt noch nicht zu den ausgefallenen und seltenen Fetischen, wenn man gerne an Büchern schnüffelt. Demnach feiere ich nun, dass ich normaler bin als ich dachte. Aber was ist schon "normal"?

Hab einen goldenen März!

Martin

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