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THEATER DER WELT 2017 |
KULTUR
THEATER
DER WELT 2017
NOCH BIS ZUM 11. JUNI
„Ein Fest der Sinne und eine Aufforderung zum Denken“ nann-
te der erste Bürgermeister Olaf Scholz am 25. Mai bei sei-
ner Eröffnungsrede das Festival Theater der Welt 2017. Der
Startschuss für 18 spannende Tage mit Veranstaltungen aus
Burkina Faso, Chile, Australien, Palästina, China und vielen
anderen Ländern war gefallen. Neben dem Thalia Theater
und Kampnagel ist der Hamburger Hafen mit unterschied-
lichen Locations der zentrale Spielort. Mitten drin das Herz
des Festivals: HAVEN heißt das von der Künstlerin Claudia
Plöchinger entwickelte Zentrum in dem Gäste, Künstler und
Festivalmitarbeiter gemeinsam feiern, essen, trinken, plaudern
und verweilen können. Mit Ihr sprach PISTE über die Idee zu
HAVEN und im Folgenden stellen wir die Juni Highlights vom
Theater der Welt 2017 vor.
So wird man das Thalia Theater vermutlich nie wieder erleben.
Der Zuschauerraum wird gesperrt, wenn das weltberühmte
Back to Back Theatre aus Melbourne mit „Lady eats Apple“
zu Gast ist. In zahlreichen Ankündigungen wies Joachim Lux,
Festivalleiter und Intendant des Thalia Theaters, bereits darauf
hin, das man in einer Blase sitzen werde. Wenn diese platzt,
öffnet sich der Blick auf fantastische Bildwelten, die sich dem
Zuschauer offenbaren. Mit „An Act of now“ kommt Austra-
liens führende Tanzkompanie in den 9.000 Quadratmeter
großen Kakaospeicher. Sie werden ein Glashaus in diese gi-
gantische Halle stellen und ihre Choreografien im Inneren des
Hauses, völlig abgeschottet von der Außenwelt ausführen. Mit
Underground Railroad kommt eine bissige und auch schmerz-
hafte Komödie über die amerikanische Geschichte und die
Auseinandersetzung mit ethnischen Gruppen, Geschlecht und
Macht nach Hamburg. Das kolumbianische Mapa Teatro
zeigt mit „Los Incontados“ in verstörenden Fragmenten, wie
der Alltag in Kolumbien zum ungeschützten Ort für viele wird.
Beim weißrussischen Gastspiel „Burning Doors“ steht Pussy Ri-
ot Mitglied Maria Alyokhina mit auf der Theaterbühne, wenn
ein Stück über die Unterdrückung künstlerischer Freiheit erzählt
wird. Die Brasilianerin Christine Jatahy zeigt mit Moving Peo-
ple eine multiperspektivische Performance-Film-Installation von
Ausgewanderten und Reisenden aus anderen Welten, die
aus unterschiedlichsten Gründen nach Hamburg gekommen
sind. Besonders spannend wird auch das Gastspiel von ei-
nem der prägendsten Künstler des afrikanischen zeitgenös-
sischen Tanzes. Der Choreograf Salia Sanou setzt sich in
seinen Arbeiten mit Grenzen und Territorien auseinander und
verarbeitet in seinem Projekt Eindrücke aus Flüchtlingscamps
im Norden Burkina Fasos und Burundi. Diese und viele weite-
re spannende Produktionen sind im Juni in Hamburg zu sehen.
theaterderwelt.de© Jeff Busby
© Roberto Setton
© Jeff Busby
©
Alex Brenner
© Mauricio Esguerra
© Sebastian Hoppe
© Thierry Depagne
© Ben Arons Photography
© Laurent-Philippe
© Rocket & Wink
IN 80 TAGEN UM DIE WELT
UNDERGROUND RAILROAD
GAME
BURNING DOORS
AN ACT OF NOW
LOS INCONTADOS
MOVING PEOPLE
VU DU PONT
LADY EATS APPLE
DU DÉSIR D‘HORIZONS




