BÜHNE |
KULTUR
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PISTE.DEWenige Werke nehmen einen so schillernden Platz in der Opernwelt ein wie
George Gershwins Meisterwerk um die schicksalshafte Liebe des Bettlers Porgy
zu der leichtlebigen Bess. Als eine der ersten Opernkompositionen in den USA
war sie 1935 einMeilenstein auf demWeg zum amerikanischenMusiktheater.
Wie niemand zuvor kombinierte Gershwin für sein ambitioniertes Projekt große
spätromantischeOpernklänge mit dem flirrendenNew Yorker Blues- und Swing-
Soundder 30er Jahre:Wohl keine andereOper hat mit Klassikernwie „Summer-
time”, „It Ain´t Necessarily So” oder „I Got Plenty O´ Nuttin’“ so viele Jazz-Stan-
dards hervorgebracht wie Porgy and Bess. Große Stimmen wie Ella Fitzgerald
oder BillieHolidaymachten dieMelodien auch jenseits derOpernbühne unsterb-
lich. Das seltengespielteMeisterwerk umSehnsucht undVerführbarkeit gastiert im
August 2016 in der Staatsoper Hamburg.
WINTERREISE
STIMME X: NEUES MUSIKTHEATER FÜR HAMBURG
8. UND 9. JULI 2016, 20:15 UHR
hamburger-jedermann.deCHOREOGRAPHING
SHITSTORM
10. und11. August, Fabrique imGängeviertel (WOW)
Am 10. August feiert die partizipative Performance Choreographing Shitstorm
mit den beiden Performerinnen Helen Schröder und Verena Brakonier und ei-
nem Saal empörter Zuschauer in der Fabrique imGängeviertel Premiere. Ma-
cher und Erdenker der Performance sind Verena Brakonier, Helen Schröder,
Ekaterina Statkus und Jonas Regen. Sie stellen sich Fragen wie "Wie kann man
sich choreographisch dem Internet-Phänomen „Shitstorm“ annähern und einen
analogen Sturm der Empörung entfachen?Wie kann man für einen Abend die
virtuellen und reellen Räume miteinander tauschen? Die beiden Performerinnen
haben die Antworten auf diese Fragen gefunden und bringen ihre Zuschauer
ins Auge des Sturms. Ein Mausklick hier, ein Foto da, ein paar schnelle Buchsta-
ben in die Tastatur gehackt. Einiges finden wir gut, vieles nicht, und wenn auch
keine Ahnung, eine Meinung haben wir immer.
Credit: Luciano Romano
JEDERMANN
FREILICHTSPEKTAKEL IN DER HAMBURGER SPEICHERSTADT
1. August, Speicherstadt
"Jedermann!!!" schallt es durchdieGemäuer der historischenSpeicherstadt. 1911wurde
das Werk umdas Sterben des reichenMannes vonHugo vonHofmannsthal in Berlin ur-
aufgeführt. Gott hat den Eindruck, dass man ihn auf derWelt nicht mehr schätzt. Umden
Menschen einenDenkzettel zu verpassen, trägt er demTodauf zumHaus des Jedermanns
zu gehen und ihn vor das göttlicheGericht zu rufen.Michael Batz hat dasWerk der Han-
sestadt auf dem Leib geschrieben und der 23 Jahre währende Erfolg gibt ihm Recht. Er
zeichnet ein facettenreiches Porträt der HamburgerGesellschaft und setzt das traditionelle
Mysterienspiel in den Gegenwartsbezug. Für dieses durchaus humorvolle Spektakel rei-
sen alljährlich tausende Besucher aus der ganzen Republik an. Es nimmt seinen Anfang,
wenn die abendliche Sonne hinter den hellgrünenDächern der alten Kaufmannstadt ver-
sinkt. DieKulisse könntepassender nicht sein, dennSchauspieler Erik Schäffler, vonBeginn
desHamburger Jedermannan inder Rolledes Teufels, versucht inderNorddeutschenVer-
sion die Seele eines reichen Hamburger Kaufmanns zu gewinnen. Und das ist auch für
waschechteHamburger absolut sehenswert. Also Picknickkorbgepackt, Regenschirmpa-
rat und auf in die alte Kaufmannsstadt.
das-gaengeviertel.info porgy-and-bess.dePORGYAND BESS
16. bis 28. August 2016, Staatsoper Hamburg