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CITY NEWS

| SCHWERIN

024

PISTE.DE

Das weltweit größte Talent im Freestyle Motocross ist erst 17 Jahre jung und hält

bereits drei Weltrekorde: Luc Ackermann aus Niederdorla in Thüringen sprang

im Oktober 2010 bei der NIGHT of the JUMPs in Köln den „jüngsten Motorrad-Backflip

aller Zeiten“. Exakt zwei Jahre später, am 06. Oktober 2012, sprang er an gleicher Stelle

über 9,00 Meter beim MAXXIS Highest Air, dem Hochsprung-Wettbewerb der

NIGHT oft he JUMPs / FIM Freestyle MX World Championship Serie.

Damit ist er der jüngste Freestyler, der jemals eine solche Höhe gemeistert hat.

Und im März 2013 war er einer von 18 FMX Fahrern, die bei der

Nitro Circus Filmpremiere in London, gleichzeitig einen Backflip sprangen

und damit ins Guinness Buch der Rekorde einzogen. Seit 2014 darf

Luc offiziell am Freestyle Contest der NIGHT of the JUMPs (EM und WM)

teilnehmen. Gleich bei seinem zweiten Wettbewerb schaffte Luc

den Sprung ins Finale und landete auf dem sechsten Platz

(NIGHT of the JUMPs Linz). Bei den Red Bull X-Fighters in München

sprang der Thüringer auf einen sensationellen vierten Platz.

In diesen Jahr wurde er Vize-Europameister bei der NIGHT

of the JUMPs in Hamburg. Am 5. Dezember 2015 ist

Luc Ackermann bei der Night of Freestyle in Schwerin

und am 12. Dezember 2015 in Rostock mit dabei!

Wir trafen ihn zum Interview.

NIGHT OF FREESTYLE 2015/2016

INTERVIEW MIT

LUC ACKERMANN

Hey Luc, wann und wie bist du zum

Freestyle Motocross gekommen?

2005 hab ich meine ersten

Sprünge auf dem Minibike ge-

macht. Zu der Zeit war ich dann

schon mit Hannes und meinen El-

tern bei einer NIGHT of the JUMPs.

Und dann wollte ich auch unbe-

dingt springen. Schon von jeher

hab ich mit allem was zwei Räder

hat, versucht zu springen und Tricks

zu machen. So vor ungefähr fünf

Jahren hab ich mich dann ent-

schlossen Freestyle Motocross zu

fahren.

Warum machst du FMX?

Es ist einfach ein unglaubliches Ge-

fühl von Freiheit mit dem Motorrad

durch die Luft zu fliegen. Das ist ein

Adrenalinkick. Aber auch ein Mo-

ment der Schwerelosigkeit.“

Luc, dein Bruder Hannes hat dich ja

zum FMX gebracht. Ist Hannes auch

ein Vorbild für dich?

Ja wie schon gesagt, hat Hannes

mich dazu gebracht. Natürlich ist er

auch ein Vorbild von mir. Er hat es

weit im FMX gebracht. Er ist 4-mali-

ger Deutscher FMX Meister, war

schon auf Platz 5 in der WM-Ge-

samtwertung. Aber auch Travis Pa-

strana aus den USA und der

Franzose Tom Pages sind Vorbilder

für mich. Travis hat den ersten Dou-

ble Backflip gemacht und viele X-

Games Medaillen gewonnen. Er ist

das Aushängeschild der FMX

Szene. Tom Pages macht Tricks, die

kein Anderer auf der Welt kann,

wie den Bikeflip oder den Special

Flip. Beide sind große Inspiratio-

nen.

Worauf kommt es beim Freestyle

Motocross an, was muss man

speziell beachten?

Wichtig sind gute Protektoren wie

das Neckbrace, der Helm usw.

Dann muss auch das Motorrad gut

gepflegt sein. Nichts ist schlimmer,

als wenn das Motorrad in der

Rampe einen Aussetzer hat. Aber

auch die Fitness und ein austrai-

nierter Körper sind wichtig, damit

im Falle eines Sturzes die Muskeln

den Körper schützen können. Das

hat mich schon ein paar Mal vor

schlimmeren Verletzungen bewahrt.

Was ist deiner Meinung nach der

härteste Jump und dein persönlicher

Lieblingstrick?

Die härtesten Tricks sind meiner

Meinung nach der Frontflip oder

auch die Cash Roll. Sehr komplexe

Tricks und schwierig zu landen.

Mein Lieblingstrick ist der 9-0-

Clock“. Dabei stellt man das Bike

und den Körper wie die Zeiger bei

der 9-Uhr-Stellung.

Hast du Angst vor Sprüngen und

bist du nervös vor Contests oder

Shows?

Angst habe ich vor keinem Trick.

Aber Respekt gehört immer dazu.

Lampenfieber kenne ich auch nicht

wirklich. Es kickt einfach unheim-

lich, wenn man in die Halle zu sei-

nem Lauf oder der Show reinfährt

und die Zuschauer total ausflippen

und einen pushen.

Was denken denn deine Eltern über

den Sport? Haben die nicht große

Angst, dass was passiert?

Unsere Eltern sind top. Sie stehen

total hinter uns und unterstützen

uns von Beginn an. Meine Mama

kann aber nicht zuschauen wenn

wir springen. Sie ist zwar oft mit

dabei, geht beim Training aber

spazieren oder shoppen. Abends

beim Contest oder der Show ist sie

immer Backstage und heilfroh,

wenn wir wieder unverletzt ins Fah-

rerlager zurück kommen.

Hattest du schon oft Verletzungen

bzw. was war die schlimmste bisher?

Am Anfang bin ich ziemlich ver-

schont geblieben. Mittlerweile hatte

ich doch schon ein paar Verletzun-

gen wie zum Beispiel einen Kreuz-

bandriss, Schlüsselbeinbruch,

Schulterprellungen und so. Der

Kreuzbandriss war bisher die

schlimmste Verletzung. Da konnte

ich fast fünf Monate nicht fahren.

Willst du wie dein Bruder auch mal

professioneller Freestyle Motocross

Sportler werden?

Ich gehe ja noch zur Schule und will

erst einmal mein Abitur fertig ma-

chen. Danach wäre es schön, wenn

ich Profi im FMX werden kann. Das

ist auf jeden Fall mein Ziel.

Was bedeutet dir dein Motorrad?

Mein Motorrad zählt zu den wich-

tigsten Dingen in meinem Leben.

Ohne Bike kann ich mir ein Leben

nicht mehr vorstellen. Ich bin ja ge-

rade auf die 350 Husqvarna ge-

wechselt. Die hat viel Power und ist

trotzdem gut in der Luft zu handeln.

Das gibt mir viele Möglichkeiten für

neue Tricks.

Du bist bei der Night of Freestyle

am 5. Dezember in Schwerin mit

dabei. Was dürfen die Zuschauer

erwarten?

Ich werde auf jeden Fall mein Bes-

tes geben. Schwerin und Rostock

waren letztes Jahr super. Die Stim-

mung war echt cool. Das motiviert

mich und ich werde alles raus-

hauen.