piste Neubrandenburg Ausgabe Oktober 2014 - page 3

editorial |
inhalt
PISTE.DE
003
TITEL
Apassionata . . . . . . . . . . . . . . . . . 001
SATIRE NEWS
. . . . . . . . . . . . . .
007
CITYNEWS
. . . . . . . . . . . . . . . . .
008
Neubrandenburg. . . . . . . . . . . . . . 008
Greifswald . . . . . . . . . . . . . . . . . . 014
Stralsund. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 016
BERUF & ZUKUNFT
. . . . . . . . . .
018
AUTOMOBIL SPECIAL
. . . . . . . .
021
KULTUR
. . . . . . . . . . . . . . . . . . .
027
Bühne . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 028
Kino . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 029
CD/DVD. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 030
NIGHTLIFE
. . . . . . . . . . . . . . . . .
031
Review . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 032
Partytipps . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 036
TERMINKALENDER
. . . . . . . . . .
041
Impressum. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 046
RETRO SEEYOU
. . . . . . . . . . . . .
048
HORRORSKOP
. . . . . . . . . . . . .
049
SEEYOU
. . . . . . . . . . . . . . . . . . .
050
Citynews I 006
Kultur I 027
Nightlife I 031
Man ist ja nie zu alt, etwas Neues auszupro-
bieren, so sagt man. Man lernt dabei nicht
nur etwas übers Leben, sondern auch über
sich selbst. Ich kann das bestätigen. Was ist
geschehen? Ich habe eine Tür zu einer neu-
enWelt geöffnet. EineWelt, die ich bisher
nie zu betreten wagte. Wer jetzt eine
schlüpfrige Swingerclub-Beichte erwartet,
muss leider enttäuscht werden. Auch Freun-
de von halluzinogenen Rauschmitteln oder
einem Faible für angstfreies Töpfern in der
Toskana werden von mir an dieser Stelle
nichts Neues erfahren. Denn meine Tür führ-
te mich direkt in einenWald. Ich war näm-
lich Pilze sammeln. Das gibt’s noch, das ma-
chen viele, und da die beste Nichtehefrau
von allen mir ohnehin seit knapp 10 Jahren
mit dem dergestaltenWunsch in den Ohren
lag, ließ ich es geschehen. Das letzte Mal
war ich wohl als Kind in den Pilzen, was
aber nicht zählt, da man als Kind ja eh übe-
rall bescheuert mitrennt. Jetzt also die erste
bewusste Entscheidung pro Pilzjagd. Und so
viel sei schon mal gesagt: heraus kam die
wohl teuerste Pilzpfanne in der Geschichte
der Menschheit. In Begleitung eines nach ei-
gener Auskunft kundigen Freundes fuhren
wir in einenWald. Dieser war sehr schick,
das Wetter uns wohl gesonnen und auch Pil-
ze reichlich anwesend. Es gab nur ein Pro-
blem: sie waren alle giftig. Den einen ent-
stieg schwarzer Rauch, sobald man sie
berührte, die anderen glänzten kirschrot
oder eitergelb, die nächsten sahen aus wie
frisch hingeschissen uswusf. Ich selbst fand
eine einzige Marone – allerdings hatten die-
se vor mir bereits 8 Schnecken gefunden. Es
war ein Trauerspiel. Wir krochen im Folgen-
den 5 Stunden durchs Unterholz, um am En-
de zu dritt ein halbes Körbchen Pilze gesam-
melt zu haben. Nach Putzen, Aussortieren
und Zubereiten blieb eine etwa handteller-
große Portion. Es stellt sich da also die Frage
nach Aufwand und Nutzen: 3 teilweise stu-
dierte Selbstständige fahren mit einemMiet-
wagen 1,5 Stunden in die Eifel, suchen 5
Stunden lang Pilze, trinken danach überteu-
erten Kaffee in Heinos Café, werden auf der
Rückfahrt geblitzt, finden am nächsten Tage
alle jeweils mindestens ein vollgesaugte
Zecke an sich, die sie auf Empfehlung eines
Arztes in einem Labor auf Borreliose und FS-
ME testen lassen. Kalkuliert man den Arbeits-
ausfall durch die Erkältung mit ein, die 2 von
3 aus demWald mitbrachten, liegt der Preis
für dieses exquisite Mal bei schätzungsweise
3.500 Euro. Prost Mahlzeit. Aber man hat ja
was draus gelernt: nächstes Mal lieber direkt
in den Swingerclub. Is auch günstiger.
EIN BRANDHEIßER
TATSACHENBERICHT!
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