piste Hamburg 11/2017

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AUF DER PISTE | ELEKTRO & HOUSE
Fatima Yamaha ist nicht die, nach der es zunächst erscheint. Hinter dem weiblichen Alias Fatima Ya-
maha verbirgt sich der niederländische Produzent Bas Bron. Bekannt wurde er unter diesem Namen im
Jahr 2015 mit dem langsamen Titel „What’s A Girl To Do“. Keine Ahnung welcher Track das ist? Anhö-
ren, der Track ist bekannter als sein Titel.
Ein wenig Zeit hat sich der Track in der Tat gelassen, denn Fatima Yamaha hatte diesen Titel bereits
2004 veröffentlicht, erst ein Re-Release auf Dekmantel ließ den Track zum Hit werden. Noch zum
Jahresbeginn 2016 folgte das Album „Imaginary Lines“, mit dem Fatima Yamaha bewies, dass er kein
One-Hit-Wonder sein würde. Achtung: Clubshow, 18-21 Uhr.
FATIMA YAMAHA (LIVE)
3. NOVEMBER | UEBEL & GEFÄHRLICH
OTHERCULT
3. NOVEMBER | UEBEL & GEFÄHRLICH
SNTS live. Ich wiederhole mich: SNTS live. Fett, fett, fett. Geiles Booking. Geiler Live-Act. Dabei wird der
Act den meisten gar nichts sagen. Nicht schlimm. Wird trotzdem dick.
SNTS ist seit einigen Jahren einer der wichtigen Akteure im Genre des düsteren Industrial Techno. Dabei ist
SNTS selbst nicht nur der Name des Live-Acts, sondern wurde auch noch namensgebend für sein eigenes
Label SNTS, auf dem 2015 sein erster Longplayer erschien: „The Rustling of the Leaves“. Auf dem Imprint
des Labels wiederum, genannt Sacred Court, hat SNTS selbst 2016 den zweiten Longplayer „Losing Sight“
released.
Mit an Board an dem Abend: Agnosia, Hkkptr, Valura b2b Tobor und Sonosanto als Gastgeber selbst.
SNTS live. Hab ich das schon erwähnt? Nein? Wird dick!
RADIATE
4. NOVEMBER | WAAGENBAU
Auf für DND die erste Nacht nach der Sommerpause im Waagenbau, der gerade frisch auf dem vorderen
Floor mit einer Funktion-One ausgestattet wurde. Für alle, die nicht so technisch bewandert sind: Das ist eines
der aktuell meist-gefeiertsten Sound-Anlagen der Szene. Am Ende also zwei gute Gründe, den Weg in den
alten Bau unter den Gleisen an der Sternbrücke zu finden. Der dritte, eigentlich aber wichtigste Grund ist das
nicht klein geratene Line-up: Henk und High.Co.Coon aus dem Kosmonaut in Berlin, Marco Baskind und
Herr Hoppe von den Rotzigen Beats und dem Südpol, Johannes Ton und Maes von Laut & Luise, natürlich
Gastgeber Timo Kreissl b2b mit meiner Wenigkeit Pauls Büro und ebenso an Board Christoph Kipping von
Stille Wasser und Schense von Bassbotanik.
Vinyl lebt. Die Schallplatte kehrt zurück.
Zu häufig gelesen – diese Platzfüller ver-
schiedener Magazine, die mit stoischer
Zuverlässigkeit jedes Jahr wieder einen
Plattenladen aufsuchen, um dort eine Sto-
ry zu produzieren. Derbe undergroundi-
ger Content für das Sommerloch. Aber
stimmt es denn nicht? Doch es stimmt.
Die Verkaufszahlen von Schallplatten
sind gestiegen. Heraufbeschworen das
Comeback der
Schallplatte, sicher
nicht. Sie war nie
weg. Für viele Jahre
da – nur halt nicht
für jeden. Neue Re-
kordumsätze titelten
einige Magazine
2016. Etwas weiter
unten im Text, quasi
im Kleingedruckten, dann die Relativie-
rung: „Seit 20 Jahren“. Klar muss uns
allen sein: Der Aufschwung der letzten
Jahre ist nur das Klettern zurück ans Ta-
geslicht, nachdem die Platte Jahrzehnte
verpackt im feuchten und muffigen Keller
der Absatzzahlen gelagert wurde. Aber,
es geht aufwärts. Warum nun das Ganze
an dieser Stelle? Weil ich mir wünsche,
dass die Menschen weiterhin und wieder
mehr Platten kaufen. Für sich selbst, für
die Familie oder Freunde. Den eigenen
Partner, den jüngeren Bruder oder die
jüngere Schwester. Vielleicht auch für die
eigenen Kinder. Eines sollten wir nämlich
wissen: Auf keinen Fall wird die jünge-
re Generation in 20 oder 30 Jahren auf
irgendeinem Speichermedium eine MP3
hervorkramen und sagen „Boah, erin-
nerst du dich noch? Das war der erste
Song, den ich im Stream gehört habe,
dessen Monatsabo von meinen Eltern
bezahlt wurde“. Gibt es aber alles auf
Platte. Gibt auch Plattenläden in Ham-
burg. Support your local und so. Vinyl
kehrt vor allem dann zurück, wenn wir
selbst sie kaufen.
BOLLE
KOLUMNE