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044

PISTE.DE

SPORT & FITNESS

| TIPPS & TRENDS

Wie lange, hängt dabei von der Art des Teil-

zeit-Fastens ab. Die derzeit populärste Form des

intermittierenden Fastens stellt die 16:8 Regelung

dar: In einem acht stündigen Zeitfenster werden

alle Tagesmahlzeiten zu sich genommen, um

anschließend 16 Stunden lang auf jegliche Nah-

rung zu verzichten. Erlaubt sind lediglich ungesüßte

Tees, schwarzer Kaffee und Mineralwasser.

Klingt erst einmal hart, ist in der Praxis jedoch gar

nicht so komplex: Die 16-stündige Abstinenz bein-

haltet nämlich auch die Schlafenszeit. Nimmt man

also an, dass man pro Nacht ca. acht Stunden

schläft, bedarf es nur vier Stunden vor dem Schla-

fengehen und vier Stunden nach dem Aufwachen,

bis man wieder etwas zu sich nehmen darf. Dies

könnte sich beispielsweise so gestalten: Die letzte

Mahlzeit des Tages wird bis acht Uhr Abends zu

sich genommen. Zwischen 23 und 24 Uhr beginnt

die Schlafenszeit. Die erste Mahlzeit des nächsten

Tages erfolgt also nicht direkt nach dem Aufwa-

chen, sondern wird um ein paar Stunden nach

hinten verschoben – das Frühstück fällt also aus,

und die erste Mahlzeit erfolgt um die Mittagszeit.

Der Sinn dahinter: Fasten wirkt sich positiv auf den

Stoffwechsel aus.

In den kurzen Fastenperioden haben die Organe

und die Bauchspeicheldrüse eine Pause. Der Kör-

per kann sich – statt um die Verdauung – vermehrt

um die Zellregeneration kümmern. Es findet sozusa-

gen ein „kleiner Heilfasten-Effekt“ statt. Durch die

geregelten Mahlzeiten bleibt der Insulinspiegel

zudem relativ konstant, was die Chance auf Heiß-

hunger-Attacken reduziert. Des weiteren greift der

Körper bei fehlender Nahrungszufuhr nach einiger

Zeit auf die eigenen Fettreserven zu – Teilzeitfasten

kann also beim Abnehmen helfen. Manche Men-

schen berichten zudem von einer Regulation der

Verdauung sowie einer Steigerung der Konzentra-

tion während der Fastenphase sowie des allgemei-

nen Wohlbefindens. Kurz: Für viele hat das Teilzeit-

fasten eine Menge Vorteile, welche sich ebenfalls

in Studien wiederspiegeln. Dennoch gilt auch hier:

Jeder Mensch ist anders. Ob intermittierendes Fas-

ten eine geeignete Ernährungsform darstellt, kann

nur jeder individuell für sich herausfinden.

1. GRUNDSÄTZLICH KANN JEDER GESUNDE

MENSCH NACH DER 16:8 METHODE LEBEN.

Sie lässt sich wunderbar in den Arbeitsalltag integ-

rieren. Dennoch haben manche Schwierigkeiten

damit, über einen längeren Zeitraum nichts zu

essen. Die Umstellung kann die ersten paar Tage bis

Wochen eine Herausforderung darstellen, sollte

sich dann jedoch legen. Nicht geeignet ist intermit-

tierendes Fasten für Frauen, die schwanger werden

wollen, schwanger sind oder stillen, um eine regel-

mäßige Nährstoffzufuhr zu gewährleisten. Generell

muss nach individuellem Körpergefühl entschieden

werden, ob das Teilzeitfasten für einen geeignet ist.

2. INTERMITTIERENDES FASTEN IST KEINE

DIÄT.

Intermittierendes Fasten beschreibt lediglich den

Zeitpunkt der Nahrungsaufnahme. Was gegessen

wird, d.h. welche Makronährstoffe dem Körper

zugefügt werden und wie viel davon, ist nicht fest-

gelegt. Eine ausgewogene Ernährung ist zu emp-

fehlen. Je nach Trainingsziel gilt auch hier: Durch

eine erhöhte Kalorienzufuhrt kann man auch mit

intermittierendem Fasten wunderbar Muskulatur

aufbauen, trotz der Fastenphase. Möchte man

Gewicht verlieren, empfiehlt sich auch hier eine

leichte Kalorienreduktion.

3. MANCHMAL IST DAS LEBEN SPONTAN,

UND GENAU DAS GILT ES AUSZUKOSTEN –

ESSGEWOHNHEITEN HIN ODER HER.

Während es grundsätzlich von Vorteil ist, sich an

ein geregeltes Ess-Zeitfenster zu gewöhnen, ist es

kein Problem, dieses gelegentlich zu variieren. Das

Essen mit Freunden findet erst später am Abend

statt? Kein Problem. Am nächsten Tag kann man

die Fastenphase dementsprechend ein wenig ver-

längern. Auch ist es nicht schlimm, wenn die Pause

einmal weniger als 16 Stunden andauert. Das all-

gemeine Wohlbefinden, und dazu gehört ein ent-

spanntes Sozialleben, Spontanität und Genuss,

haben immer oberste Priorität.

FASTEN

TO GO:

INTERMITTIERENDES FASTEN

DREI

FACTS

ZUM INTERMITTIERENDEN FASTEN:

Fasten ist gesund. Das Ritual des Verzichts auf Nahrungs- und Genussmittel findet man in zahlreichen Religionen. Dem gezielten Verzicht von Nahrungs-

und Genussmitteln wird eine heilende, sowie reinigende Eigenschaft zugesprochen – körperlich und seelisch. Wochenlange Fastenkuren sind für die

meisten im Alltag jedoch nicht umsetzbar. Anders ist es mit dem intermittierenden, also dem „unterbrochenen“ Fasten. Diese Art von Teilzeitfasten ist

derzeit in aller Munde. Das Prinzip ist relativ simpel: Es wird ebenfalls gefastet, aber über einen wesentlich kürzeren Zeitraum.