Background Image
Table of Contents Table of Contents
Previous Page  24 / 52 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 24 / 52 Next Page
Page Background

KULTUR

| BÜHNE

024

PISTE.DE

Credit: Smailovic

Credit: Bengt Gustafsson

Unter großem Jubel feierten Regisseur Luk Perceval und sein Ensemble am7. Sep-

tember bei der Ruhrtriennale in Duisburg Premiere mit dem Stück "Geld". Damit

setzt der leitende Regisseur des Thalia Theater seine „Trilogie meiner Familie“ aus

den Romanen des großen französischen Autor Émile Zola fort. Auch im zweiten

Teil geht es um Sucht. Nur diesmal ist es nicht das Verlangen nach Alkohol und

Liebe, das dieMenschen umtreibt, sondern ihre Gier nach Sicherheit undGeld –

und die erregende Vorstellung von dessen exponentieller Vermehrungmit denMit-

teln des beginnenden Kapitalismus. Zola, der mit den Romanen „Nana“, „Das

Paradies der Damen“ und „Das Geld“ die Vorlagen für diesen Theaterabend

schuf, schildert als Zeitzeuge haargenau, mit welch naivem Enthusiasmus die er-

sten großen Kaufhäuser, Börsengeschäfte und Spekulationen betrieben und be-

grüßt wurden. Von ihrer Vision endloser Expansion verblendet, fliegen seine Fi-

guren mit wächsernen Flügeln in die Sonne.

GELD

PREMIERE AM1. OKTOBER, THALIA THEATER

thalia-theater.de

Gut erholt vom erfolgreichen Sommerfestival meldet sich als letztes Theater auch

Kampnagel aus der wohl verdienten Sommerpause zurück. Und die Spielzeiteröff-

nung hat es in sich, denn hier treffen zwei Tanzstile aufeinander, die eigentlich nicht

zusammen gehören. Ende der 1960er Jahre wurde in Harlem und in Manhattan

zeitgleichaber völliggetrennt voneinander Tanzgeschichtegeschrieben. Diequeere

Voguing-Ball-SzeneHarlems entstandnurwenigeKilometer entfernt vonder postmo-

dernen Tanzszene der Judson Church inManhattan. In der Serie "Twenty looks or

Paris is burningat the JudsonChurch" bringt derNewYorker Choreograf Trajal Har-

rell nun zusammen, was damals niemals zusammengefunden hätte. In einerWerk-

schau präsentiert Kampnagel nun fünf Teile der nach Größen geordneten Serie –

von XSbisM2M(Made-to-Measure). Harrell war in2012bereitsmit demMedium-

Size-Stück der Serie auf Kampnagel zu Besuch und verzauberte in diesem Jahr be-

reits mit der UraufführuungCaen Amour das Publikum.

kampnagel.de

SPIELZEITERÖFFNUNG

KAMPNAGEL

TRAJAL HARRELL: JUDSON CHURCH IS RINGING IN HARLEM

(M2M) / TWENTY LOOKS OR PARIS IS BURNING AT THE JUD-

SON CHURCH (MADE-TO-MEASURE)

Premiere 5. Oktober • 20 Uhr Kampnagel,

weitere Vorstellungen 6 - 8. Oktober

Beim eigenarten Festival ist eine interkulturelle

Auseinandersetzung ausdrücklich erwünscht.

Vom 27. Oktober bis 6. November 2016 stel-

len Künstlerinnen und Künstler aus aller Welt,

die in Hamburg leben und arbeiten, ihre Pro-

duktionen vor. Egal obMusik, Theater, Literatur,

Tanz oder Bildende Kunst das eigenarten Festi-

val zeigt insgesamt 41 Veranstaltungen, sowie

4 Ausstellungen.

In ihrer neuesten Tanzproduktion „The Lions“ for-

dert Choreografin JessicaNupen die Auseinan-

dersetzung mit Kategorien wie Identität, Rassis-

mus und Befreiung heraus. Ausgangspunkt

dafür sind dieWechselwirkungen zwischen den

haitianischen, nigerianischen, englischen und

südafrikanischenWurzeln der beteiligten Tän-

zer.

Premiere: Freitag, 28. Oktober 20.15

Uhr, LICHTHOF Theater

Das Theaterstück „Über Alles Hinaus“ der Grup-

pe Flagrant stellt die Frage, wie und warum

Menschen in den Bann extremistischer Bewe-

gungen geraten. Sie arbeiten mit eigenen

Erfahrungen, Interviews, Medienberichten und

Bildern aus Ionescos Parabel „DieNashörner“.

Die Darstellenden selbst sind deutscher Herkunft

undMenschenmit Migrations- oder Fluchthinter-

grund.

Premiere: 28. Oktober 20.00 Uhr,

Monsun Theater

DieMusiker des Duos VioPia, Chris Drave (Vio-

line) aus Hamburg und Yarden Lapid (Klavier)

aus Jerusalem, entführen in ihrem Konzert in

Welten, in denen argentinischer Tango und ori-

entalische Einflüsse aufeinander treffen undGip-

sy-Swing mit Romantik wie selbstverständlich

verschmilzt. Sa 29. Oktober 20 Uhr, Alfred

Schnittke Akademie

Außerdem dabei, zahlreiche bewährte und

neue Spielstätten im Stadtgebiet, darunter:

Goldbekhaus und Kölibri, Logensaal der Kam-

merspiele, W3, Kukuun und BallinStadt, Zinn-

schmelze, Zentralbibliothek, Immanuelkirche

Veddel und viele mehr.

Das gesamte Programmgibt es auf www.eigen-

arten.festival.de eigenarten.festival.de

EIGEN

ARTEN

INTERKULTURELLES FESTIVAL HAMBURG

Credit: Benni Bock