Background Image
Previous Page  34 / 52 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 34 / 52 Next Page
Page Background

034

PISTE.DE

KULTUR

| INTERVIEW

Dank Hitsingles via Spinnin, Protocol

und Axtone, und Kollaborationen mit

Alesso, Dimitri Vegas & Like Mike und

Fedde Le Grand sowie Remixes für

Zedd, David Guetta und Miike Snow

ist KO:YU mittlerweile einer der am

meisten respektierten Produzenten

der gesamten Dance-Szene. KO:YU

ist nicht nur Produzent, sondern auch

gefeierter DJ und bringt seinen un-

nachahmlichen Style auf angesagte

Festivals wie Tomorrowland, Tomor-

rowWorld, Creamfields, Electric Zoo

und das Ultra Festival Miami sowie in

die heißesten Clubs, wie der weltwei-

ten #1 Green Valley. Zur Veröffentli-

chung seines neuen Tracks „15

Sleeps” feat. RuthAnne trafen wir ihn

zum Interview.

piste:

Du hast deinen Artistnamen

kürzlich von Deniz Koyu auf KO:YU

geändert. Was waren die Gründe

dafür?

KO:YU:

Mir schwirrte die Idee, mei-

nen Artistnamen zu kürzen, eigentlich

schon sehr lange im Kopf herum. Ich

hatte mich aber nie getraut den Schritt

zu wagen, bis es Ende 2016 schließ-

lich doch dazu kam. Der ausschlag-

gebende Grund dafür war, dass ich

in den Jahren seit meinem internatio-

nalen Durchbruch 2011 die Schwie-

rigkeiten mit der Schreibweise von

„Deniz Koyu” feststellen musste. Hinzu

kamen Probleme bei der Aussprache,

da die türkische Schreibweise „Deniz”

international nur Wenigen geläufig

ist. Daher wollte ich ihn vereinfachen

und kam somit auf KO:YU. Als

Brandname funktioniert dieser ein-

fach besser, da er griffiger und leich-

ter zu merken ist als „Deniz Koyu”.

piste:

Deine neue Nummer heißt „15

Sleeps“. Wie ist der Track entstanden?

KO:YU:

Ich habe zunächst „15

Sleeps“ als Songwriter Demo gehört,

welche mir über Sony Music Interna-

tional / B1 Recordings angeboten

wurde. Sofort war ich von der Stimme

der Sängerin „RuthAnne“ und ihrer

Topline begeistert. Also habe ich zu-

gesagt, den Song zu produzieren. Mir

war dabei sehr wichtig, an einer Um-

setzung zu arbeiten, die nicht so klingt

wie das Übliche, was man sonst so in

den Spotify.Charts und Co hört. Ich

hatte dann recht schnell eine erste

Version gebaut, die mir aber irgend-

wie nicht aussagekräftig und markant

genug war. Ich wollte etwas Eigen-

ständiges mit viel Wiedererkennungs-

wert entwickeln und habe daraufhin

erst einmal Tage lang mit alten ana-

logen Vintage Synthesizer experimen-

tiert. Schließlich bin ich auf einen

Sound gekommen, der den Vibe von

80erJahre Synthwave mit modernen

Produktionstechniken kombiniert. An-

schließend habe ich noch einmal alle

Melodien und Akkorde umgeschrie-

ben und mit diesen Sounds eine

zweite Version produziert, mit der ich

schließlich sehr happy war.

piste:

Wie würdest du deinen aktuel-

len Style beschreiben?

KO:YU:

Ich arbeite momentan noch

an weiteren Pop-Produktionen, bei

denen ich wieder viele Vintage-Synths

einbette und den Sound von „15

Sleeps“ fortführe. Gleichzeitig möchte

ich aber auch meinen Club-Sound

nicht vernachlässigen und arbeite

weiterhin an Progressive-House /

Electro-House-Titeln, wie meine Re-

mixe für Alesso „Is That For Me“ oder

The Chainsmokers „Young“. Das sind

zwei Seiten von mir, von denen es in

den kommenden Monaten noch viel

zu hören geben wird.

piste:

Erst die Debütsingle unter

neuen Künstlernamen, „Don’t Wait“

ft. Example, dann der Nachfolger „A

Way Home“ mit Don Palm und jetzt

„15 Sleeps“. Wie sieht es mit einem

KO:YU Album aus?

KO:YU:

An einem Album zu arbeiten

war bisher nie ein großes Ziel für

mich, da ich schon immer lieber an

Singles oder EPs und Remixen gear-

beitet habe. Gerade in der heutigen

Zeit habe ich den Eindruck, dass die

Leute ein Album nicht mehr so sehr

wertschätzen, wie in der Zeit, als man

noch ein Tape oder eine CD in der

Hand hielt. Wenn man ein Album bei

Spotify oder Apple Music zum Strea-

men präsentiert bekommt, ist die Ge-

fahr, dass dabei einzelne Songs mal

schnell geskippt werden natürlich

größer geworden und das möchte ich

gerne vermeiden. Daher fokussiere

ich mich auch in absehbarer Zukunft

auf Single-Releases.

piste:

Deine Remixe für Zedd, David

Guetta, Miike Snow oder Alesso &

Anitta wurden weltweit gefeiert. Hast

du weitere Remixe in petto?

KO:YU:

Momentan konzentriere ich

mich erstmal wieder auf eigene Sin-

gles, sowohl im Club als auch im

Pop-Bereich. Da steht einiges an,

darunter z.B. auch eine Collab mit

Nicky Romero, die zu 90% fertig ge-

stellt ist. Ab der zweiten Jahreshälfte

werde ich mich auch wieder ein

paar Remixen widmen.“

piste:

Du hast mit vielen Größen der

elektronischen Musikszene zusam-

mengearbeitet. Aber welche Artists

stehen unbedingt noch auf deiner

„Bucketlist“?

KO:YU:

„Da gibt es zu viele Leute, mit

denen ich noch verdammt gerne zu-

sammenarbeiten würde. Aber wenn

ich mir einfach was aussuchen

könnte, wären das Skrillex, Calvin

Harris oder Kygo.“

piste:

Tomorrowland, Tomorrow-

World, Creamfields, Electric Zoo, das

Ultra Festival Miami, Residencies in

Las Vegas und im Privilege auf Ibiza

– was reizt dich mehr, große Festival-

gigs oder Club-Sets?

KO:YU:

: Beide haben seine ganz ei-

genen Reize, da habe ich nicht wirk-

lich einen Favoriten. Club-Sets

machen sehr viel Spaß, weil man da

einfach lockerer spielen kann und

den näheren Kontakt zur Crowd hat.

Auf der anderen Seite ist die Energie

bei einer tobenden Crowd von

10.000 und mehr Leuten natürlich

etwas ganz Spezielles und auf der

Stage pumpt einem das immer wie-

der aufs Neue, das Adrenalin ins Blut.

Missen möchte ich daher weder die

Club-Sets noch die Festivalgigs.

KO:YU

MIT NEUER SINGLE „15 SLEEPS“