Ausgabe Mai 2014 | piste Hansestadt Rostock - page 24

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PISTE.DE
life
style
Irgendwann kommt in einer
ernsthaften Beziehung der
Punkt, an dem man seine ent-
spannte Jungesellenbude ge-
gen ein trautes Heim eintau-
schen muss - ähm darf. Darf
natürlich. Über ihren Drang, alles
und jeden zu dekorieren und ein
halbes Vermögen in diverse Läden
zu schleppen, konnte man ja an die-
ser Stelle schon des Öfteren lesen. Nun
also ging es mit Sack und Pack in meine
Wohnung und das nicht alleine. Wenn Frauen
deine Wohnung einnehmen ist das an sich schon
schlimm genug, wenn sie dann aber noch ein bis zwei
vierbeinige Bewohner mitbringt, hast du verloren. Nun teile
ich meine Wohnung also mit einer Frau und zwei Tigern. Überall und da-
mit meine ich wirklich überall finden sich Katzenhaare wieder. Dort, wo
früher Schuhe standen, stehen jetzt Fressnapf & Co. Die Fusselbürste ist
mein bester Freund. Seit neuestem steht ein Kratzbaum im Wohnzimmer
und nachts springt die Katze ohne Vorwarnung auf mich rauf. „Weil Sie
dich mag“ ist dann IHRE Ausrede für meine nächtlichen Herzanfälle -
ausgelöst durch das mauzende etwas auf meinem Bauch - oder weiter
runter ... Immer dann bete ich still zu Gott, das die Mieze bitte JETZT
nicht ihre Krallen ausfährt. Warum kann mir das Fellknäul das nicht an-
ders zeigen? In dem es still in der Ecke sitzt zum Beispiel. Am besten im
Wohnzimmer! Schon mal „knick knack“ probiert, wenn am Ende des
Bettes
´
ne Katze sitzt und doof zuguckt? Es wird noch
´
ne ganze Weile
dauern, bis wir vier das auf die Reihe kriegen, wenn ich nicht vorher an
akuter Luftnot ersticke, weil die Katze sich nachts auf mein Gesicht setzt
oder ich irre werde, weil mal wieder mein Hausschuh verschwunden ist,
oder ich vergesse, ohne die Klamotten abzufusseln aus dem Haus zu ge-
hen ... aber ja, ich mag sie alle drei irgendwie.
[Tom Zerbe]
Als er mich kennen-
lernte,war ihm
gleich klar, dass es
mich nur im Dreier-
pack gab. So musste er
sich also relativ schnell mit
meinen zwei Vierbeiner an-
freunden. Mittlerweile hat ER
sich jedoch so sehr an die tierische
Gesellschaft gewöhnt, dass die Woh-
nung mehr einem tierischem Wunderland
gleicht als einer Behausung für Menschen. Ver-
schönert mit mehreren Kratzbäumen, Katzengras, welches
selbstverständlich alle zwei Wochen neu angebaut wird, einem Keramik-
brunnen zum Trinken und natürlich Spielzeugmäusen in jeder Ecke. Solan-
ge sie pflegeleicht und niedlich sind und nur spielen oder kuscheln wol-
len, ist auch alles gut. Aber natürlich muss ER ständig über Dinge
meckern, an die ich mich schon längst gewöhnt habe: „Die Katze hat auf
den Teppich gekotzt“, „ich bin nachts auf eine Katze getrampelt und sie
hat mir eine gelangt“, „das ganze Katzenstreu ist im Bad verteilt“, „wir
müssen jeden Tag saugen, weil man sich nirgendwo hinsetzen kann“,
„die Katze hat versucht, mich im Schlaf zu töten” und so weiter und so
fort. Als hätten wir keine anderen Sorgen. Zum Beispiel, wo ich denn mei-
ne Klamotten unterbringen soll. Wohin mit meinen Schuhe. So höre ich
mir also sein Klagen an, wenn die Miezen mal wieder irgendwas „Schlim-
mes“ gemacht haben (in seinen Augen) und versuche IHN dann endlich
davon zu überzeugen, mal nichts für die beiden Katzen sondern lieber
was für seine bezaubernde Freundin zu kaufen ... das ist fast so anstren-
gend wie eine Katze stubenrein zu kriegen ...
[Nadine Klein]
SIE SAGT
ER SAGT
Männer und Frauen passen zusammen. Finden
zumindest die Redakteure Nadine Klein & Tom
Zerbe. Jeden Monat widmen sich die beiden klei-
nen Problemen aus dem Alltag. Diesen Monat:
„MIT SACK UND PACK”
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