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KULTUR

| INTERVIEW

032

PISTE.DE

ANDRE, DU SCHAFFST ES IMMER WIE-

DER AUFS NEUE, DEINEN ALBEN EINEN

UNVERWECHSELBAREN CHARAKTER

UND EIN EIGENES GEFÜHL ZU GEBEN,

WELCHE DIE HÖRER DURCH DAS AL-

BUM FÜHREN. WELCHEN CHARAKTER

UND WELCHES GEFÜHL ERWARTET DIE

HÖRER AUF DEINEM NEUEN ALBUM

„NEXT“?

Ich glaube in aller erster Linie ist es so, dass

die Hörer die zwei Welten von ATB erwar-

ten. Das ist auf der einen Seite die Club-Mu-

sik und auf der anderen Seite die Ambient-

Tracks – meine geheime Liebe. Genau das

habe ich auf dem Album wieder verwirk-

licht. Ich hoffe, dass es den Leuten wieder

gefallen wird. Man sitzt im Studio, folgt sei-

nem Credo und macht die Musik, wie man

sie fühlt – wenn am Ende die Musik vielen

anderen auch gefällt, habe ich – glaube ich

– das Richtige erreicht.

WAS MACHT FÜR DICH DIE MUSIKALI-

SCHE SEELE VON ATB AUS, UND WIE

SCHWER IST ES FÜR DICH, DIESE IN

NEUEN PRODUKTIONEN UNTERZU-

BRINGEN?

Die musikalische Seele oder: das was ATB

ausmacht, ist schwer zu beschreiben, mir

fällt es selbst auch schwer. Wenn Fans auf

mich zukommen und sagen, dass gera-

de dieser besondere Song den typischen

ATB-Style besitzt, höre ich mir den Track

auch noch einmal an, um mir dieses Feeling

noch mal bewusster zu machen. Es ist mir

sehr wichtig, meine Identität in der Musik

zu behalten. Nicht zu schauen, was gerade

angesagt oder oben in den Charts ist. Ich

versuche, alle äußeren musikalischen Eindrü-

cke auszublenden, um meine eigene Hand-

schrift beizubehalten. Wenn ich anfange zu

kopieren, verliere ich meinen eigenen Stil

und letztlich auch meinen typischen ATB-

Sound.

MOMENTAN BIST DU JA IN DEN USA

AUF GROSSER TOURNEE, WIRST DU

AUCH EINE DEUTSCHLAND-TOUR ZUM

ALBUM MACHEN?

Ich habe in Deutschland in diesem Jahr

schon einige gesetzte Gigs. Obwohl ich

das ganze Jahr verteilt in den verschiedens-

ten Ländern auftrete, ist es für mich nach wie

vor sehr wichtig, in meinem Heimatland zu

spielen. So stehen in naher Zukunft diverse

Club- und Festival-Gigs, aber auch ein tol-

ler Planetarium-Gig mit Ambient-Sounds in

Hamburg an.

LEGST DU LIEBER IN CLUBS ODER LIEBER

OPEN AIR AUF? UND DABEI LIEBER VOR

EINER GROSSEN MASSE VON MEN-

SCHEN ODER LIEBER EXKLUSIV IM KLEI-

NEN RAHMEN?

Pauschal kann ich das gar nicht beantwor-

ten. Clubauftritte machen tierisch Spaß!

Man hat eine extrem gute Nähe zum Pu-

blikum, immer Blickkontakt. Man bekommt

die Stimmung direkt mit. Das hat man auf

großen Festivals oft nicht. Teilweise ist die

Bühne so weit entfernt, dass man das Publi-

kum gar nicht mehr hören kann. Dafür ist es

natürlich mega, vor Massen zu spielen. Im

Endeffekt ist es schön, beides in Abwechs-

lung zu erleben. Wenn ich mich entschei-

den müsste, würde ich den direkten Kontakt

zu den Fans wählen – und das bekommt

man nur im Club.

WELCHE WEITEREN HIGHLIGHTS BE-

ZIEHUNGSWEISE PROJEKTE STEHEN

FÜR DIE KOMMENDEN WOCHEN AN?

Zurzeit bin ich erst einmal ganz froh, nicht im

Studio zu sitzen – das war in letzter Zeit sehr

viel. Irgendwann merkt man, dass die Kre-

ativität sein Ende hat. Das neue Album hat

knapp 25 Songs – von diesen Songs müssen

natürlich noch Club-Versionen erstellt werden.

Dann folgen auf das Jahr verteilt viele Reisen

zu verschiedenen Gigs in Clubs und auf Fes-

tivals. Ab Mitte des Jahres werde ich mich

womöglich wieder ins Studio begeben, um

an neuen Songs zu arbeiten.

ATB

© Chris Lührmann / Xian-Art-Photography