Piste HH Juli 2013 - page 30

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PISTE.DE
LINDSEY STIRLING
ALLES ANDERE ALS KLASSISCH
lindseystirling.com
Sie ist eine begabte Violinistin und begeistert die Massen
mit ihren wilden Tanzperformances. Ihr eigener Youtube-
Kanal „lindseystomp“ hat sie bekannt gemacht. Bereits 2
Alben von ihr sind auf dem Markt erschienen. Aktuell
tourt sie durch Deutschland. Unser Chefredakteur Gide-
on Schier hat Lindsey Stirling zu einem Gespräch in Ham-
burg getroffen. Erfahrt auf dieser Seite mehr über ihre
Musikleidenschaften, ihre musikalischen Wurzeln und
ihre zukünftigen Albumpläne.
Wann hast du deine Liebe zur Musik entdeckt?
Meine Liebe zur Musik habe ich als kleines Mädchen in L.A. ent-
deckt. Meine Eltern haben mich dort zu vielen Konzerten mitgenom-
men, bei denen Orchester gespielt haben. Zuhause bei uns wurde
aber auch viel klassische Musik gespielt. Ich bin so gesehen mit
Musik aufgewachsen.
Waren deine Eltern selbst musikalisch tätig wie du?
Sie wären selbst gerne Musiker, da sie Musik schon immer geliebt
haben. Aber sie hatten keine Möglichkeit dazu. Das mag auch der
Grund sein, dass sie mich in meinem Wunsch, ein Musikinstrument
zu spielen, sehr unterstützt haben.
Wir würden gerne deine Einschätzung hören: Welcher
Musikstil ist deiner Meinung nach momentan besonders
angesagt?
Für mich ist es Trap Musik. Im Kommen ist auch Trance Musik, die
ich sehr liebe. Es reizt mich mit diesem Musikstil zu experimentie-
ren. Mein Song „Transcendence“ hat in gewisser Hinsicht einen
Trance-Vibe, den ich sehr liebe.
Würdest du gerne mit Producern und DJs dieses Genres
zusammenarbeiten, mal angenommen mit jemandem wie
David Guetta?
Ja, auf jeden Fall. Andererseits ist es aber auch so, dass ich wäh-
rend der Entstehung meines Albums mit vielen unbekannten Men-
schen zusammengearbeitet habe. Es ist erstaunlich wie viele talen-
tierte Menschen es da draußen gibt, die wir nicht kennen. Ich habe
es sehr genossen mit ihnen zusammenzuarbeiten.
Lass uns über dein heutiges Konzert reden. Was für ein
Auftritt erwartet uns? Wirst du in Begleitung einer Band
auftreten?
Meine Songs können nicht allein mit Begleitung einer Band gespielt
werden, da die Musik elektronische Elemente enthält. Das Band-
Feeling ist mir bei meinen Auftritten aber durchaus wichtig. Also
haben wir einen Mittelweg gewählt, der mir gut gefällt. Es wird
pompös, energiegeladen und laut. Wir haben Dance Music im Pro-
gramm, genauso wie RocknRoll und Klassisches. Es ist eine Reise
durch verschiedene Musikstile. Ich liebe es.
Was ist der Unterschied zwischen dem europäischen und
dem amerikanischen Publikum?
Die europäische Fangemeinde ist viel begeisterter. Sie tanzen mehr.
Ich erinnere mich an einen Auftritt in Hamburg, bei dem ich das
erste Mal miterlebt habe, dass die Menschen meinen Song mitge-
sungen haben. Das war ein schöner Moment. In den USA sind die
Menschen reservierter, dort würde so etwas eher nicht passieren.
Wer hat deinen Stil am meisten geprägt?
Die Gruppe „Bond“ hat mich vermutlich am meisten beeinflusst. Es
ist ein Frauen-Quartett aus den UK. Meine Mutter hat mir eine live
DVD von ihnen geschenkt. Mich hat ihre Art zu spielen sehr beein-
druckt. Es war das erste Mal, dass ich Violinisten und Cellisten habe
spielen sehen, die sich jenseits der Norm bewegten. Später ent-
deckte ich Vanessa Mae und dann David Garrett. Beide sind inspi-
rierend für mich.
Dein letztes Album „Lindsey Stirling“ wurde 2012 veröf-
fentlicht. Wird es ein drittes Album geben?
Ja, es wird ein neues Album geben. Sobald ich wieder zuhause bin,
will ich die Arbeit an meinem neuen Album beginnen. Hoffentlich
wird es dann Anfang nächsten Sommers erscheinen.
Was ist die Message deiner Musik?
Meine Musik zeigt, dass man nicht mit dem Strom schwimmen
muss, um akzeptiert zu werden. Jeder kann sich selbst ausdrücken,
wie er es möchte. Die Nachricht an meine Zuhörer ist: Fühle dich
frei, zu sein wie du bist.
kult
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INTERVIEW
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