Kolumne

Juni: Die große Pause

Juni: Die große Pause


Eintrag vom 06.06.2016

 Männer und Frauen passen zusammen. Finden zumindest die Redakteure Nadine Klein & Tom Zerbe. Jeden Monat widmen sich die beiden kleinen Problemen aus dem Alltag. Diesen Monat: "Die große Pause".

Sie sagt: Überall lässt ER grundsätzlich seinen Kram liegen. Wenn der Kram aber pisten aus den letzten fünf Jahren sind, dann nervt das selbst irgendwann die toleranteste Freundin - also mich. Davon mal abgesehen, dass wir im Abstellraum extra Kartons gekauft haben. Und dass wir nicht unbedingt täglich in Zeitschriften aus dem vorletzten Jahr
gucken. Daher bat ich ihn liebevoll, den Kram endlich in die dafür gekauften Kisten zu packen. Eine Stunde später wundere ich mich, dass ER diese Tätigkeit in völliger Stille hinbekommt. Still ist sonst nicht unbedingt seine Eigenschaft.  Denkste. ER hockt über den alten Ausgaben und ist in den Kolumnen vertieft. Mittlerweile gehört es ja quasi zum Alltag, unseren Alltag zu erzählen. Wobei ich sagen muss: Ich hab IHN gut erzogen. Während ich früher alleine die Wohnung dekoriert habe, kommt ER heute wenigstens zum Shoppen mit. Genau so ist es mit dem Haushalt: Er ist stets bemüht - über seine Fehler kann ich großzügig hinwegsehen. Auch, dass die fünf Fernbedienungen nicht immer und überall rumliegen müssen, hat ER inzwischen gelernt. Das Einkaufen mit Bildern funktioniert - und die paar Macken, die werd ich auch noch hinbekommen. Daher wird die nächste Kolumne erstmal warten müssen, denn auch wir brauchen mal Urlaub - den haben WIR uns auch redlich verdient.

Er sagt: Neulich musste - Moment, Meine bessere Hälfte sagt gerade ich soll „durfte“ schreiben. Also noch einmal von vorne: Neulich durfte ich mal ein wenig aufräumen. Dabei fielen mir viele alte Ausgaben der piste in die Hand. Kurzer Blick auf die ersten Kolumnen aus dem Jahr 2013: Aus einem kurzen, neugierigen Blick wird ein interessiertes Lesen, aus einem Schmunzeln wird ein Lächeln. Einiges ist heute nicht mehr so wie vor vier Jahren: Zum Beispiel kann SIE die neue Zug- Kapp- und Gehrungssäge viel besser bedienen als ich (ich darf ja nie ...) während ich den Spitzenplatz für den schlechtesten Autofahrer souverän verteidige. Deko hingegen machen wir jetzt zusammen und mittlerweile pflanzt SIE auf dem Balkon ihre eigenen Blumen (vorher hieß es liebevoll: „Die grüne Hölle“). Hingegen hat sich beim Betten machen und allgemein im Haushalt wenig geändert. In Wäsche aufhängen gebe ich mir, wenn man Schulnoten zu Grunde legt eine 1. SIE hingegen bewertet meine Versuche glattweg mit einer 6. Klar kann die Socke herunterfallen - das ist wirklich nicht schlimm. Auch, wenn die Wäsche mal tagelang auf dem Balkon baumelt. Aber da werden wir uns wohl nie einig werden. Aber immerhin suche ich die Fernbedienung nicht mehr auf der Couch oder in der Ritze - nö: Ich gehe gleich zum Schrank und muss unwillkürlich lächeln, wenn Dinge, die wir täglich brauchen, so selbstverständlich täglich im Schrank verschwinden. Ich lerne halt auch dazu. Das ein oder andere Thema liegt tatsächlich noch in der Schublade - aber erstmal heißt es: Sommerpause für die Kolumne. Das freut sicherlich auch unsere Freunde - müssen sie, zumindest fürs erste, nicht mehr als Inspiration herhalten.

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