Kolumne

SEPTEMBER: Der Fernseher

SEPTEMBER: Der Fernseher


Eintrag vom 07.09.2015

Männer und Frauen passen zusammen. Finden zumindest die Redakteure Nadine Klein & Tom Zerbe. Jeden Monat widmen sich die beiden kleinen Problemen aus dem Alltag. Diesen Monat: Der Fernseher.

Sie sagt: Es gibt einige Dinge im Leben worauf sich FRAU so richtig freut. Das ist zum Beispiel die eigene Hochzeit, die Geburt des eigenen Kindes, die eigenen vier Wände, das neue Auto, die neue Handtasche oder auch bestimmte TV-Sendungen im Fernseher: Bachelorette! 12 heiße, schnuckelige, durchtrainierte, immer hübsch zurecht gemachte und gut gekleidete Männer kämpfen um eine Frau. Wer möchte das nicht? Natürlich klar, dass IHM das so überhaupt nicht gefällt. Umso schöner, als er mir verkündet, länger zu arbeiten. Das heißt kein nörgelndes, stöhnendes, genervtes Etwas neben mir und da alleine gucken auch keinen Spaß macht, tippte sich die Nachricht an meine weiblichen Artgenossen schon fast wie von selbst. So saßen wir also gemütlich mit unseren Getränken auf dem Sofa, schnatterten, lachten und erfreuten uns an den schönen Männern. Oder das, was uns da präsentiert wird. Nur den Mund dürfen die Kandidaten nicht aufmachen, denn dann zerstören sie das Bild vom schönen und auch intelligenten Mann. Das will ja keiner sehen. Und so tratschen wir uns, in Sektlaune, lustig von Werbepause zu Werbepause, kühren Favoriten und absolute „No Gos“ - bis ER dann völlig überraschend in der Tür steht. Guckt, als hätte er sich in selbiger geiirt und ist verwundert, das fünf wunderschöne Frauen auf unserer Couch Platz genommen haben. Da muss er nun aber durch - schließlich ist er freiwillig früher nach Hause gekommen und ihm bleibt als Ausweichmöglichkeit immer noch das Schlafzimmer. Und mal ganz ehrlich, spätestens als danach die Sendung mit den Leuten im Adamskostüm anfing, hatte auch er Spaß an dem Abend.

Er sagt: Etwas, über das wir uns nie uneinig sind, ist das TV-Programm. Denn überwiegend kommt eh nur Mist in der Kiste. Aber es gibt auch Momente, da möchte ich das Kabel durchbeißen. Ich komme nichtsahnend nach Hause und schon im Flur erwartet mich statt der ... liebevollen ... Begrüßung, ein Geschnatter, als hätten wir Besuch. Oh ja, wir haben Besuch. Auf der Couch versammelt, fünf Exemplare geballter Weiblichkeit. Der Grund: Bachelorette. Scheinbar hat also meine bessere Hälfte gedacht: Statt alleine Schrott im TV zu gucken, kann man das auch zusammen machen. Die Info an mich scheint dabei verloren gegangen zu sein. Was bleibt? Ich kann mich schmollend zu den Katzen ins Schlafzimmer verziehen oder gucke mit. Eine Mädelsrunde starrt auf den Bildschirm und hat an 12 austauschbaren Typen, Marke „3-Tage Bart-Sixpack-verwurschtelte Haare, die stundenlang im Bad so zurechtgemacht werden, um so auszusehen als wäre man gerade aufgestanden” so viel auszusetzen, dass ich fast schon ein Video drehen will. Das glaubt mir doch kein Mensch. Schlimm wird es, wenn die Typen Marke „Ken” dann auch noch anfangen zu reden. Nach einer Stunde denke ich, ich habe das Schlimmste überstanden, aber da haut RTL die nächste Keule raus. Nackt auf einer Insel ... Zugegeben - amüsant ist es ja, nur mit den Kommentaren der Mädelsrunde versteht sich! Termin im Handy für nächste Woche? Check!

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