City-News

Ein Pastor für alle

Ein Pastor für alle


News vom 27.10.2017 - Stand: 27.10.2017 14:51

Dr. Bernd Schwarze: Ohne eigene und gerade deshalb mit einer großen Gemeinde

Wer in Lübeck studiert, wird ihn kennen – denn bei der Immatrikulationsfeier in St. Petri hat Bernd Schwarze eine zentrale Rolle. Und auch sonst ist er in der Kulturszene der Stadt ein gefragter Mann: Als Redner, als Prediger, als Organisator und manchmal auch als Musiker. Er sieht sich als Pastor für die ganze Stadt und hat noch Ideen für mindestens zehn Jahre an St. Petri.

Es seien die großen Fragen gewesen, die ihn zum Theologiestudium gebracht hätten, erzählt Bernd Schwarze und nicht das Bild eines Gemeindepastors. Natürlich habe er im Vikariat auch den Alltag im Leben eines Pastors mitbekommen – mit Konfirmandenfreizeit und Seniorenkaffee. Außerdem konnte er in Timmendorfer Strand „gleich nach dem Gottesdienst ins Meer springen.“ Wichtiger für ihn war aber die Universität: Fünf Jahre lang war er nach Studium und Vikariat Hochschulassistent und das hätte er sich gut weiter vorstellen können.

Doch dann kam ein Anruf aus seiner alten Heimat Lübeck. An der wieder aufgebauten St.-Petri-Kirche sei eine Projektstelle frei. Und da kam die andere Faszination von Bernd Schwarze zum Tragen: die spektakulären Räume, wie es die Kirchen in Lübeck sind, zum Leben zu erwecken. „Ich habe einen Sinn für das Gestalten und das Sinnliche von Räumen“, sagt er von sich selbst. Dass aus dieser Projektstelle für eine Weile so eine lange Zeit würde, war damals nicht klar.

Er wurde dann doch Gemeindepastor: In St. Marien übernahm er eine Stelle, blieb aber weiter in St. Petri aktiv: „Nachts um eins von den Petrivisionen kommen und morgens um sechs mit den Küstern den Erntedankgottesdienst vorbereiten“, so beschreibt er diese Doppelaufgabe. Aber er sah sich eher als Stadtpastor: „Ich hatte immer nicht nur meine christliche Gemeinde, ich sehe das als öffentliche Aufgabe.“ Und von all den Menschen, die die Marienkirche besuchten, gab es für ihn eine Menge zu lernen.

Wenn er jetzt in St. Petri Kunst, Kultur und Kirche zusammenbringt, dann kommen für ihn diese Kult-Orte zu neuer Bedeutung. Hier erlebt er an der Universitätskirche, die St. Petri auch ist, den Austausch mit Geistesgrößen und jungen Menschen: „Ich bereite gerade einen Abend über das Sterben im November vor – mit Medizinstudenten und Musikhochschülern.“

„Ich möchte nicht immer die selben Sachen mit immer den selben Leuten machen“, fasst er seinen Antrieb zusammen. Und für die nächsten zehn Jahre an dieser Stelle hat er „genügend verrückte Ideen“. Und die großen Fragen, die ihn schon früher beschäftigten, kann er immer neu und mit ganz vielen Menschen angehen.


zurück auf Facebook teilen teilen

Das könnte dich auch interessieren