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„Fußball ist Emotion“

„Fußball ist Emotion“


News vom 29.08.2017 - Stand: 29.08.2017 15:47

Mit Fingerspitzengefühl und Empathie organisiert „Mr. Tausendjobs“ den VfB

„Der VfB ist familiäre Veranlagung“, lacht Florian Möller, besser bekannt als „Mr. Tausendjobs“. Und nach nur anderthalb Stunden weiß man auch, warum -– vier Mal wird das Gespräch kurz unterbrochen. Es müssen der Verbleib von Getränken geklärt und ein farbenblinder Schiri diskutiert werden; Marketing-Man Sven Theißen sagt Hallo, Geschäftsstellenfee Annette Stonies sagt Tschüss. Für alle(s) ist er irgendwie zuständig oder zumindest ansprechbar: der Geschäftsstellenleiter des VfB Lübeck von 1919.

Schon als Steppke kam er mit dem großen Bruder auf die Lohmühle. Ihn selbst trieb es nie aufs Feld, ihn faszinierte „die Atmosphäre“. „Ich bin ein Fan. Durch und durch“, gesteht der 36-Jährige. Das muss man wohl auch sein, denn einen wirklichen Feierabend kennt er kaum. Als Veranstaltungsleiter ist er von Stadionheft über Sicherheitsbestimmungen bis hin zu komplizierten Lizensierungsverfahren bei allem im Thema und „es ist eben immer entweder vor oder nach dem Spiel“. Da er außerdem die gesamten social-media-Kanäle und den Live-Ticker bedient, sind die Grenzen zwischen Berufs- und Privatleben mehr als fließend. „Ein großes Privileg, dass ich mein Hobby zum Beruf machen konnte,“ freut sich der gelernte Bürokaufmann, der auch bei allen Auswärtsspielen mit von der Partie ist. Lebensgefährtin Gerwine zieht nach anfänglicher Zurückhaltung mit, auf größere Begeisterung stößt der Süßigkeiten-Fan wenigstens bei Tochter Pauline (3), die „schon ganz gebannt mit mir Bundesliga schaut“.

2003 ging es für ihn los beim VfB, erst als Zivi und ehrenamtlich, ab 2005 fest angestellt Nach und nach wuchs sein Aufgabengebiet innerhalb des knapp 1000 Mitglieder starken Vereins, bis er 2011 offiziell als Geschäftsstellenleiter antrat. 2013, nach der Insolvenz des VfB, wurde er gemeinsam mit Thomas Schikorra und Andreas Popien zum Vorstand gewählt. Gemeinsam mit Wolf Müller „sind wir ein wirklich cooles Team!“, lobt Möller. Das bewies sich 2014, als bei dem jungen Vater Krebs diagnostiziert wurde. Viel Rückhalt habe er in der „VfB-Familie“ erfahren. Heute gewinnt er in seiner ihm eigenen, positiven Art der Erkrankung Gutes ab: „Ich konnte viel Zeit mit meiner Tochter verbringen!“

Die Zeit führt ihn mit dem VfB hoffentlich noch höher. Sein Ziel: In zehn Jahren im Profifußball „etabliert!“ sein. „Ab dritter Liga macht es richtig Spaß! Organisatorisch ein ähnlicher Aufwand, aber die Reichweite ist enorm viel höher!“ Auch hier werden dann wieder Fingerspitzengefühl und seine vermittelnde Art gefragt sein. Nicht nur beim heiklen Tanz zwischen Sicherheitsbestimmungen und Fan-Bedürfnissen, oder bei Gesprächen, die „vom ganz einfachen Fan bis zum Millionärs-Sponsor“ reichen, auch bei seinen „Freunden“, die sich plötzlich aber pünktlich zu (spannenden) Pokalspielen melden.

BeA


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