City-News

41. Kurzfilmfest Hamburg

41. Kurzfilmfest Hamburg


News vom 07.05.2025 - Stand: 07.05.2025 11:19

Vom 3. bis 8. Juni 2025 findet das 41. Kurzfilm Festival Hamburg statt. Ein Programm mit mehr als 300 Kurzfilmen erforscht unter dem Motto „Provokation der Liebe“ die Macht des Zusammenkommens. Inhaltlich beleuchtet das einwöchige Filmprogramm verschiedene Formen des Miteinanders, den Facettenreichtum von Glitzer, die soziale Stadt sowie die filmische (Un-)Sichtbarkeit von Sinti* und Roma*.

122 Kurzflime aus 50 Ländern

In den drei WETTBEWERBEN konkurrieren Filmemacher:innen – viele von ihnen anwesend – um Preise im Wert von 18.500 Euro. Aus über 5.000 Einreichungen sind in diesem Jahr 84 Filme aus rund 50 Ländern ausgewählt worden. Erstmals wird außerdem der KODAK FILM AWARD an Filmschaffende vergeben, die in ihrem künstlerischen Prozess bewusst mit analogem Film arbeiten. Zusätzlich überzeugen 61 Kurzfilme im Programm des Jungen Kurzfilm Festivals Hamburg Mo&Friese – davon 38 in Wettbewerben.

Im Internationalen Wettbewerb präsentieren acht Filmprogramme Filme u. a. aus Bolivien, Haiti, dem Kosovo, Pakistan, dem Iran und Myanmar. Der Deutsche Wettbewerb zeigt in fünf Programmen Werke von Filmschaffenden, die in Deutschland leben oder dort ihren Film produziert haben. Wer die Preise in den Wettbewerben gewinnen wird, entscheiden vier Fachjurys. Bei dem Wettbewerb Dreifacher Axel, bei dem die maximale Filmlänge drei Minuten nicht überschreiten darf, lautet das Thema in diesem Jahr „Mission Impossible“. Hier entscheidet allein das Publikum über die Preisvergabe.



Im Labor: Togetherness, Glitzer & soziales Wohnen

In der Sektion "Labor der Gegenwart" präsentiert das Festival kuratierte Programme zu relevanten zeitgenössischen Fragen: Togetherness sucht nach Momenten des Zusammenhalts in einer gespaltenen Welt. Vier Filmprogramme verbinden filmische Praxis, Diskurs und Aktivismus miteinander. Sie widmen sich drängenden Themen unserer Gegenwart: Widerstand, Exil, Restitution, Ökologie, Feminismus und Sprache. Das zweiteilige Format „Gestörtes Vertrauen“, bestehend aus Vortrag und Live-Podcast, befasst sich außerdem aus unterschiedlichen Perspektiven mit rechten Ideologien.

Mit Glitzer schauen zwei Filmprogramme – begleitend zur aktuellen Ausstellung im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg (MK&G) – auf die Faszination des Funkelns: Von der glamourösen Ästhetik der Goldenen Zwanziger bis zu Schwarzen und queeren Emanzipationsbewegungen.

Die "Hamburger Positionen" blicken unter dem Titel „Wohnste sozial … haste die Qual“ auf Kämpfe um die soziale Stadt, bei denen gerade Hamburg in der Tradition eines künstlerisch geprägten Stadtaktivismus steht. Wie kann Lebensraum gerecht und bezahlbar für alle sein? Eine Frage, die sich in Hamburg spätestens seit Anfang 1970er-Jahre gestellt wird.



Unerhörte Stimmen: Sinti* und Roma*, Pakistan, Kurdistan

Die Sektion "Archiv der Gegenwart" öffnet filmische Archive. Welche Geschichten finden wir darin, und vor allem: welche fehlen? Zwei Programme geben unter dem Titel „Resisting Erasure“ vor allem Roma*-Stimmen Raum und setzen sich dafür ein, dass Geschichte aus der eigenen Perspektive erzählt werden kann. „Echoes of the Continent“ zeigt außerdem eine Reihe mutiger Filme, die Musik als eine der wichtigsten erzählerischen Mittel Afrikas zeigt. Sichtbarkeit schafft auch die Sektion "Voices" und zeigt Stimmen aus Pakistan und Kurdistan. Alle Programme werden kuratiert von und mit Personen aus den jeweiligen Communities.



Ausstellungen: Lockende Laser und damaliger Diebsteich

Neben dem umgestalteten Festivalzentrum "Post" mit einem zweiten Kino lockt die Ausstellung „spin jump crawl climb dream bite hunt“ von Paul Spengemann nach Altona. Die Installation rekurriert auf vergangene Zeiten, in denen der Kinobesuch noch mit Lasershows eröffnet wurde. Diese verbindet der Hamburger Künstler mit seiner Faszination für die Spinnen, die einst die Hafencity einhüllten, und webt beides zu einem immersiven Netz.

Das Festivalzentrum liegt mitten im Epizentrum einer der größten innerstädtischen Veränderungen Hamburgs. Was das bedeutet, beleuchtet die Ausstellung „Wo wohnen alle Leute“ mit Fotografien von Heinrich Klaffs und dem Film „RAUS” von Achim Buttmann über die katastrophalen Zustände in der ehemaligen Wohnunterkunft (1962–1975) Eggerstedtstraße unweit der Post. In Kooperation mit der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen sowie der steg Hamburg gibt der Vortrag des Journalisten und Historikers Dr. Holmer Stahncke und Quartiersführungen rund um den Diebsteich und das ThyssenKrupp-Areal Einblicke in ein Viertel im Wandel. 

In der Post locken außerdem Diskussionen, Fachveranstaltungen, der Filmhochschultag in Kooperation mit der MOIN Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein und ein abwechslungsreiches Abendprogramm.

Link: www.festival.shortfilm.com/de


zurück auf Facebook teilen teilen

Das könnte dich auch interessieren