Kolumne
KOLUMNE BECK ALEXANDER
Eintrag vom 29.05.2019
KOLUMNE
BECK ALEXANDER
So langsam nähern wir uns dem Sommer und somit der Festivalsaison. Die Geister scheiden sich mittlerweile. Die einen freuen sich das ganze Jahr darauf, wie ein Kind auf Weihnachten, für die anderen ist es nur noch ein krampfhaftes imagebeladenes Abzocken – wie Weihnachten.
Wie seht Ihr das? Habt Ihr immer noch den Drang, Teil einer gigantischen Menge zu sein, Gemeinschaftsgefühl zu erleben, Mega-Acts und kleinere Bands zu erleben und ein paar Tage dem Alltag zu entfliehen? Oder ist es für Euch affiger Kommerz? Ich für meinen Teil freue mich. Auf Menschen, die ich nur einmal im Jahr sehe, aus allen Teilen der Welt. Menschen, mit denen ich nur eines gemeinsam habe, die liebe zu einer Szene und zur Musik. Man schwelgt gemeinsam in Erinnerungen, freut sich auf neue, die dazu kommen. Eben doch ein bisschen wie Weihnachten. In diesem Sinne: „Wacken ist nur einmal im Jahr“.
Konzerte
Pro-Pain
8. Juni | Logo
Der Inbegriff des Hardcores. Aggressiv, voller Leidenschaft und die ganze Power des New York HC. Eine lebende Legende, die zum Glück immer noch unterwegs sind, um ihre Message in die Welt zu brüllen. Moshpit frei, gleich ob Metalhead oder Hardcorekid. Wer hier nicht ins Schwitzen kommt, hat das Prinzip echt nicht verstanden …
Trivium
18. Juni | Markthalle
Thrash Metal Helden der alten Schule geben sich die Ehre. Wer es schafft, in 5 Jahren 4 Alben zu veröffentlichen, der gilt wohl zu Recht als echtes Arbeitstier. Begleitet werden die Herren aus Orlando von den New Metallern Cane Hill sowie While she sleeps und Power Trip. Ein großartiges Paket!
COME AS YOU ARE
15. JUNI | GROSSE FREIHEIT
DIE Rock-, Alternative- und Grungeparty des Monats. Mit den Jungs vom Ballroom DJ Kollektiv. Wer auf Nirvana, Papa Roach, Pearl Jam und Co. steht, kann hier seine Helden für einen Nacht noch einmal abfeiern und in Erinnerungen schwelge … Smells like Teen Spirit …
Alben:
WHITESNAKE
FLESH & BLOOD
Whitesnake, zwar noch mit Coverdale, aber ohne Doug Aldrich? Das geht? Klappt bestens! Joel Hoekstra hat nun die Saiten übernommen und es geschafft, dass die Band wieder straighten Rock produziert. Und das ohne die alterstypische Hüftsteifigkeit. Eine Sommerscheibe, die zum Cabrio fahren, grillen und einfach entspannt abrocken einlädt. Prädikat besonders rockig!
RAMMSTEIN
– DIE MIT DEM STREICHHOLZ
Brandstifter, keep the flame alive, nennt es wie Ihr wollt. Das neue Album ist alles andere als leichte Kost. Bis auf drei Nummern, die tanzbar und partytauglich sind, ist es eine Scheibe, die vor allem zu einem zwingt. Zum Zuhören. Schwerverdaubare Texte, durchdachte Themen und musikalisch perfekt umgesetzt. Und es ist erstaunlich, wie wandelbar und fast schon schauspielartig Till mit seiner Stimme umgehen kann. Bestimmt kein Album für jeden.
PARAGON
CONTROLLED DEMOLITION
Wer auf klassischen, zeitlosen und einfach, guten Metal steht, kommt bei der Scheibe richtig auf seine Kosten. Die Hamburger Jungs zeigen einmal mehr, dass die Waterkant nicht nur Straßenbande und nasaler Gesang ist. Stampfend, schnell und einfach gute Songs. Nach über 30 Jahren im Business haben es die Jungs immer noch drauf und scheinbar endlos Lust auf mehr.
KÜNSTLER
TIM RIPPER OWENS
Was haben Judas Priest, Dio und Yngwie Malmsteen gemeinsam? Die Stimme. Zumindest immer mal zeitweise. Seine Karriere begann die sympathische Röhre in einer Priest Coverband, wurde dann ernsthaft nach dem zeitweiligen Abgang von Rob Halford bei Priest eingesetzt (klingt wie ein schlechter Film, ist es aber nicht), sang dann eben bei Malmsteen, mimt Dio bei Dio Disciples und leiht nebenher noch Iced Earth und Winters Bane seine Stimme. Ein Mann, eine Stimme, endlose Projekte.
LIV JAGRELL
Schwedin, Ex-Sister Sin, als Support mit Slayer, King Diamond und Lordi … braucht es mehr, um einer Frontfrau Respekt zu zollen? Nebenbei ein Duett mir Doro, auf Tour mit UDO. Also das volle Programm. Aktuell mit Liv Sin unterwegs und immer noch ein echtes Energiebündel. Für mich eine Künstlerin, der ich endlich den absoluten Durchbruch gönne. Kurz, hier stimmt einfach das Gesamtpaket.
BIEST
Hamburg kann auch alternative Rock. Und zwar in gut und mit deutschen Texten. Die Hamburger Schule ist ja hinlänglich bekannt, aber hier haben wir einen Act, der Metal, Pop und Rock mischt und seit 2016 auch live gut präsent ist. Eine der Bands, von denen man hofft, endlich mal mehr zu sehen und zu hören. Wer also mal wieder tanzbaren Rock erleben will, dann schaut Euch nach den kommenden Shows um …