piste Schwerin 03/2024

KULTUR 22 KULTUR | PISTE.DE Fotos: 1_© Sascha Kokot , 2_© Beater M Kunze, 3_© Manila_Klafack, 4_© Elisabeth_Ruge „TIERE, VOR DENEN MAN ANGST HABEN MUSS“ LESUNG MIT ELISABETH RUGE IN ERINNERUNG AN DEN 20. JULI 1944 MANILA KLAFACK PRÄSENTIERT IHR BUCH „DIE SEHNSUCHT NACH DEM MEER“ BEATE M. KUNZE LIEST am 6. März in der Stadtbibliothek Wismar Lesung mit Autorin Alina Her- bing in der Stadtbibliothek Zu Gast ist Alina Herbing in der Stadtbibliothek im Klöresgang mit ihrem neuesten Buch am 4. März um 19.30 Uhr. Eine der interes- santesten Stimmen der deutsch- sprachigen Gegenwartsliteratur ist zurück! Nach ihrem vielbe- achteten Romandebüt „Niemand ist bei den Kälbern“ erscheint nun der zweite Roman von Alina Herbing. In „Tiere, vor denen man Angst haben muss“ erzählt sie vom Aufwachsen zweier Schwestern auf einem mecklen- burgischen Hof in den Neunzi- gerjahren, wo sich die Grenzen zwischen den Generationen und zwischen Natur und Zivilisation immer mehr auflösen. Madeleine lebt mit ihrer Schwes- ter Ronja und ihrer Mutter auf einem maroden Hof im Norden Mecklenburgs. Als die Familie kurz nach der Wende von Lübeck hierherzog, erfüllte sich die Mut- ter ihren Traum vom ursprüngli- chen, antikapitalistischen Leben auf dem Land. Erst ging der Vater, dann die Brüder, nun bevölkern zahlreiche Tiere das Haus, denen die Mutter all ihre Zuwendung schenkt. Wie soll Madeleine das Haus und ihre Familie zusammen- halten, wenn ihre Mutter ständig weg ist und Tiere und Pflanzen durch alle Ritzen dringen? Und wie soll sie unter diesen Umstän- den den Weg in eine selbstbe- stimmte Zukunft finden? ➀ Vor 20 Jahren stellte Beate M. Kunze ihr erstes Büchlein „Be- ziehungsweisen“ vor, heiter-be- sinnliche Lyrik. Damals standen nur ein paar Tische im Café der Stadtbibliothek Wismar für die Gäste bereit. Doch das änderte sich schnell, denn schon zu die- ser Zeit wurde Beate M. Kunze begleitet von ihrer Kunstfigur Eva Schmidt, genannt Evi, die schnell Zugang zu den Herzen der Zuhö- renden fand. „Ich vermute“, sagt die Autorin, „dass Evi inzwischen beliebter ist als ich“. In den folgenden Jahren veröf- fentlichte Beate M. Kunze viele kleine Bücher mit „Gebrauchsly- rik“ und Kurzbiografien. Die im BS-Verlag Rostock erschienenen Bücher lagen nicht lange in den Regalen der Wismarer Buchlä- den. Auch die Lesungen über die Grenzen der Region hinaus er- freuten sich schnell großer Be- liebtheit. Die Anzahl der Anhän- ger wuchs. Anlässlich dieses Schreibjubilä- ums wird Beate M. Kunze noch einmal die Gedichte und Ge- schichten vortragen, die sich im Laufe der Zeit als Publikumslieb- linge erwiesen haben. Ganz oben an steht natürlich Evi, die Frau mit dem weiten Herzen, gro- ßen Stärken und kleinen Schwä- chen, die da anfängt, wo andere aufgeben. Eingeladen haben die Stadtbibliothek Wismar und ihr Förderverein. ➁ Es ist ihr Erstlingswerk und schaffte es sofort ins Verlags- programm eines traditionsrei- chen Münchner Verlagshauses. Am 1. März 2024 stellt Manila Klafack um 19.30 Uhr ihren De- bütroman „Die Sehnsucht nach dem Meer“ in der Stadtbiblio- thek in den Schweriner Höfen vor. Im Zentrum der im 18. Jahrhundert angesiedelten Ge- schichte steht die Pfarrerstoch- ter Melissa. Sie begibt sich an Bord eines Schiffes, um ihrem Vater nachzureisen. Doch das Schiff wird von Piraten geen- tert. Es entspinnt sich eine span- nende Geschichte um Liebe und Abenteuer auf hoher See. Unterstützt wird die Autorin bei der Lesung von Schauspie- ler, Regisseur und Autor Benja- min Kernen, bekannt als Capt'n Joshua Flint vom Grevesmüh- lener Piraten-Openair. Aufge- wachsen ist Manila Klafack in Gadebusch, wo sie bereits als Schülerin für die Lokalzeitung schrieb und Gründungsmit- glied einer Schülerzeitung war. Heute schreibt sie hauptberuf- lich als Online-Redakteurin. Lesung mit Manila Klafack am 1. März in der Stadtbib- liothek Die Stiftung Mecklenburg und der Förderverein Denkstätte Tee- haus Trebbow laden am 7. März 2024 um 18.00 Uhr zu einer Le- sung nach Schwerin ein. Elisa- beth Ruge als Enkelin eines der Männer, deren Attentat auf Adolf Hitler am 20. Juli 1944 schei- terte, gibt Einblick in ihr Manu- skript „Drei Frauen“, in dem ihre Großmutter Charlotte und ihre Großtante Tisa von der Schulen- burg eine wichtige Rolle spielen. Im Mittelpunkt der Lesung stehen Geschehnisse zwischen Ostern und August 1944 auf dem Gut Trebbow. Dazu zählten konspi- rative Gespräche im Teehaus des Gutsparks zwischen den Grafen Fritz-Dietlof von der Schulenburg und Claus Schenk von Stauffen- berg zur Planung des Attentats. Elisabeth Ruge war lange Zeit Lektorin und Verlegerin, heute lebt sie als Autorin in Berlin und betreibt eine Literaturagentur. Ihre Mutter Fredeke Ruge war die älteste Tochter von Fritz-Diet- lof und Charlotte von der Schu- lenburg, ihr Vater der Journa- list und Auslandskorrespondent Gerd Ruge. Elisabeth Ruge be- fasst sich seit vielen Jahren mit der Geschichte ihrer Familie und allen Facetten des Widerstands. Sie ist Mitglied im Vorstand der Stiftung 20. Juli 1944. ➃ ➂

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