kult
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INTERVIEW
Mike Candys erzählt im
Interview mit der PISTE wie
bei ihm ein Track entsteht,
von seinem schlimmsten
Booking und den Höhe-
punkten seiner bisherigen
Karriere. Waschecht mit gel-
ber Sonderanfertigung auf
dem Kopf - Find a Reason to
Smile!
Auch in diesem Jahr wirst
du wieder von deiner gel-
ben Maske begleitet. Woher
kommt sie eigentlich?
Die Maske habe ich, nach eini-
gen Prototypen, selber in Handar-
beit angefertigt. Unterdessen ist es
die dritte Version, die mich seit vier
Jahren auf der ganzen Welt be-
gleitet.
Mit deinem Song „Miracles“
bist du auf der Compilation
„Spring Edition“ von Kontor.
Wie kam es zur Zusammen-
arbeit mit Maury?
In der Schweiz kennen sich alle
Produzenten, Sänger und Sänge-
rinnen. Ich habe schon vor Jah-
ren bei verschiedenen Projekten
mit Maury zusammengearbeitet,
nun wollte ich seine Stimme auf
einem Mike Candys Track haben.
Ich habe ihn angefragt und er war
sofort dabei. Die Zusammenarbeit
hat großen Spaß gemacht.
Wie entsteht eigentlich ein
Track bei dir?
Zuerst entsteht ein Grund-
konzept in meinem Kopf.
Ich setze da schon Beats,
Akkorde und ein paar
Gesangsfetzen im Geiste
zusammen. Wenn ich
das Gefühl habe, das
könnte was werden,
setze ich mich ans Piano
und danach an den Syn-
thesizer und arbeite
die Hookline aus. Da-
nach verfeinere ich
das gesamte Arran-
gement, dann kommt
der Gesang dazu.
Ich arbeite meistens
in meinem Studio
mit den Sängern.
Danach wird der
Song nochmals
finegetuned und
abgemischt, ge-
mastert und geht
dann zur Platten-
firma.
Dein letztes Studioalbum
„Smile“ erschien 2011, wann
können wir uns auf das
nächste freuen? Ist Carnaval
schon der ersteVorgeschmack?
Ich bin mit meinem Partnern in Pla-
nung für ein neues Album, wo Mira-
cles und Carnaval natürlich auch
drauf sein werden. Release ist auf
Ende Sommer 2014 angesetzt.
Gibt es einen Höhepunkt in
deiner bisherigen Karriere,
an den du dich oft zurück-
erinnerst?
Da gab es viele. Natürlich die Auf-
tritte auf großen Festivals im Frei-
en, das ist schon ein Wahnsinns-
gefühl. Und zum anderen die
Charterfolge meiner Singles. Das
ist für mich als Musiker und Produ-
zent natürlich auch immer eine
sehr schöne Bestätigung fu
̈
r die
Arbeit im Studio.
Erzähl uns doch einmal von
deinem schlimmsten Booking
.
Ich bin zum Glu
̈
ck bisher vor gro-
ßen Katastrophen verschont ge-
blieben. Ein schlimmes Booking
aber war, als ich auf einer Party
auflegen musste, wo sich die Or-
ganisatoren komplett mit den Be-
sucherzahlen und dem Publikum
verscha
̈
tzt hatten. Der Event war
für circa 3.000 Leute angelegt, tat-
sächlich vor Ort waren etwa 50,
Barpersonal inklusive. Ich war auf
einer großen Bühne, hatte zudem
eine Lautstärkelimit von rund 93
dB, was gefühlt etwas über Zim-
merlautstärke ist, und musste da
eine Stunde lang mein Set durch-
ziehen. Das war schon unange-
nehm. Vor allem weil tatsa
̈
chlich
circa 10 Fans von weit angereist
waren um mich mal live zu erle-
ben. Ich wollte sie natürlich nicht
enttäuschen, aber das war schon
eine lange Stunde. (lacht)
Mit wem würdest du gerne
einmal zusammenarbeiten?
Mit den Sa
̈
ngern von Coldplay
oder Imagine Dragons. Und mit
Nicky Romero.
Dein Beruf ist ziemlich stres-
sig, ein ständiges Hin- und
Her-Reisen von einem zum
anderen Ort. Bleibt da auch
noch irgendwo Freizeit?
Welche Hobbys hat Mike
Candys?
Freizeit ist tatsächlich absolute
Mangelware. Die einzigen freien
Stunden, die ich habe, verbringe
ich alleine in Hotelzimmern. Da
schlafe ich aber meistens, da die
Nächte doch lang sind. Ich versu-
che so gut es geht, mit Kumpels
Hockey und Badminton zu spie-
len, ins Fitnessstudio zu gehen und
Zeit mit meiner Freundin zu ver-
bringen. Während der Sommer-
monate z.B. ist das aber leider
komplett unmöglich.
Wie bist du zur Musik ge-
kommen? Wie hast du das
Produzieren erlernt?
Ich bin in einer musikalischen Fa-
milie aufgewachsen, habe von 8
bis 17 Jahren klassischen Klavier-
unterricht genossen, danach in
Rockbands gespielt und gesungen,
mir selber etwas Gitarre und
Schlagzeug beigebracht und pa-
rallel dazu mein Studio aufgebaut.
Produzieren habe ich mir selber
beigebracht, natürlich aber auch
großen Produzenten in ihren Stu-
dios über die Schulter geschaut.
Dann kamen die ersten Produkti-
ons- und Remixaufträge, so ent-
stand dann irgendwann der
Produzent Mike Candys. DJ wurde
ich erst viel später.
Wie achtet ein DJ eigentlich
auf seine Gesundheit? Deine
Ohren werden ja immer be-
schallt.
Das ist ein großes Problem. Wenn
ich 20 Shows pro Monat spiele,
kommen die Ohren nie zur Ruhe.
Da kommt es schon vor, dass ich
wochenlang das Pfeifen nicht aus
dem Kopf kriege. Ich trage vor
und nach den Shows immer Ear-
Protection, was das Ganze etwas
besser macht.
Demnächst hast du zwei Gigs
im Norden Deutschlands, ein-
mal auf dem Osterhammer in
Schwerin und dann im „Impe-
ria - The Club“ in der Nähe
von Hamburg. Was können
die Gäste dort erwarten?
Die typische Mike Candys-Show,
mit Maske, Laserhandschuhen und
Gimmicks, sowie mein Set aus ei-
genen Produktionen, eigenen Re-
mixen und Botlegs, gemischt mit
den gro
̈
ßten Club & Festivalhits
anderer DJs.
Was sind deine drei aktuel-
len Lieblingstracks?
Oliver Heldens - Gecko, Alvaro &
Joey Dale - Ready For Action,
Criminal Vibes - Calabria.
mikecandys.com
MIKE CANDYS
DER MANN MIT DER MASKE
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PISTE.DE
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