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PISTE.DE
003
Willkommen
im April
Jüngst verbrachte ich
mal wieder einen
Abend an meinem
Lieblingsort, nämlich
in der Kneipe. Wobei
„Abend“
den
Zeitraum nur unzu-
reichend beschreibt,
vielmehr hingen auch
noch ein paar
Stunden des folgenden Tages dran. Jedenfalls
war ich also in meiner Lieblingskneipe und mit
mir mein Freund Axel, ein Menschenfreund,
Hobbypsychologe und Bierästhet wie ich.
Unsere Lieblingskneipe zeichnet sich seit
ehedem durch eine übersichtliche, jedoch
exquisite Getränkekarte, schummriges Licht
und eine dezent unfreundliche Bardame im
Trägershirt aus. So wie jede gute Kneipe
eben. Zu unserer Überraschung und
Enttäuschung begrüßte uns eben nicht unsere
geschätzte Schankkraft, sondern stattdessen
ein leicht geschwätziger BWL-Ersti, der nur
durch eine Verkettung widrigster Umstände in
die Position der Aushilfe gerutscht sein konnte.
Er verstand nichts von Bier, nichts von Sport,
und was Frauen anging schien er mehr der
Typ „Fleischlich glücklos“ zu sein. Wir
erkannten sofort, was in dieser Situation nötig
war: dieser junge Mensch musste an jenem
Abend entweder gebrochen oder gestählt
werden. Nach diesem Abend würde sich
entscheiden, ob er für immer ein blasser
Sachbearbeiter für Unwichtiges bleiben oder
aber zum umschwärmten, abgezockten
Barkeeper werden würde. Axel begann
schon bald mit der Ausbildung, indem er
unseren jungen Zapfhahn mit philosophischen
Thesen konfrontierte: „Hast du ne Freundin?
Bestimmt hast du eine. Aber ich sag dir was:
Verschmelzung rottet die Angst aus, weil sie
die Selbstwahrnehmung ausschaltet. Das
fragende, einsame Ich löst sich im Wir auf.“
Und „Wer wirklich frei sein will darf nichts
begehren und nichts fürchten!“ usw. Als mir
unser überforderter Abfüllbevollmächtigter
flehende Blicke zuwarf, fragte ich die Torfolge
des WM-Viertelfinals 2010 gegen
Argentinien ab. Stille. Die nächsten Stunden
wurden für ihn zu einem Spießrutenlauf erster
Kajüte: wir bestellten Getränke, die wir grad
erfunden hatten – unter anderem Eierlikör mit
Sprite. Wir eröffneten die Tanzfläche im
Getränkelager. Wir führten unsere in den
Bars der Stadt gefürchtet Sektglas-
Jongliernummer durch. Wir legten Musik auf
und Kleidung ab. Es war herrlich! Zumindest
für zu uns. Also wir irgendwann morgens um
5 Uhr gingen, ächzte unser erschöpfter
Freund nur noch „Macht’s gut, Jungs...“, was
wir mit einem kräftigen „SAG DU UNS
NICHT, WAS WIR ZU MACHEN HABEN!“
beantworteten. All das für einen guten Zweck:
die Ausbildung eines jungen Menschen. So
sind wir! Nächste Woche wollen wir mal
schauen, was aus ihm geworden ist. Prost!
Nightlife
I 029
Stefan Henning
TITEL
CineStar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 001
CITYNEWS
. . . . . . . . . . . . . . . . .
004
Neubrandenburg. . . . . . . . . . . . . . 004
Greifswald . . . . . . . . . . . . . . . . . . 010
Stralsund. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 012
Kids . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 014
Beruf und Zukunft . . . . . . . . . . . . . . 016
Aufgefallen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 018
MOTORSPECIAL
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019
KULTUR
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025
Bühne . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 027
Kino . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 028
NIGHTLIFE
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029
Review . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 030
Preview. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 036
TERMINKALENDER
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Impressum. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 046
RETRO SEEYOU
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HORRORSKOP
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049
SEEYOU
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Motorspecial I 019
Citynews I 004
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