Piste | E-paper HRO Mai 2021
Die Basketball-Saison 2020/2021 endete für die Rostock Sea- wolves mit einer Sensation: nach 21 Punkten Rückstand dreh- ten sie ein verloren geglaubtes Spiel noch in einen Sieg. Gegen Science City lagen die Wölfe mit 38:59 kurz vor Ende der er- sten Halbzeit im Hintertreffen. Nach dem Seitenwechsel drehte sich das Blatt und die Wölfe das Spiel. Die Seawolves spielten mit Herz und Charakter. Neben US-Distanzschütze Tyler Nel- son (18 Punkte) trumpfte auch Co-Kapitän Chris Carter (29 Punkte, 8 Assists) groß auf. Nach 40 Minuten leuchtete ein 107:104 auf der Anzeigetafel - seit ihrer ProA-Zugehörigkeit haben die Seawolves noch nie derartiges Comeback hingelegt. Coach Dirk Bauermann sagte nach der furiosen Aufholjagd: „Das Spiel glich einer Achterbahnfahrt. Die Jungs haben un- glaublich viel Charakter und Willen gezeigt. Das war ein toller Abschluss einer großartigen Saison, in der wir am Ende zwar nicht das ganz große Ziel erreicht haben. Umso wichtiger war der Sieg, um mit einem guten Gefühl in den Sommer zu ge- hen.“ Nach 34 Pflichtspielen war für die Seawolves die dritte Saison in der ProA vorbei. Erstmals konnten sie nach der Hauptrunde die Tabelle als Erster abschließen. Und: sie waren eines der wenigen Teams in der Liga, die alle Spiele absolvieren konnten und nicht wegen Corona-Fällen pausieren mussten. Im Spieljahr verzeich- neten die Wölfe zu- dem gleich mehrere Vereinsrekorde: nie zuvor hatten sie in der ProA zehn Siege in Serie eingefahren, nie zuvor haben sie in der 2. Liga ein Spiel mit 36 Punkten Unterschied gewonnen (100:64 gegen Schwennin- gen) und eine Partie nach 21 Zählern Rückstand noch gedreht. Dabei stand die Verant- wortlichen ständig vor neuen Her- ausforderun- gen, denn Verletzungen brachten das Team aus dem Rhythmus und neue Puzzle-Teile wirbelten die Teamche- mie durcheinander. Der lettische Center Ronalds Zakis fehlte wegen einer Schulterverletzung knapp drei Monate, Topscorer Behnam Yakhchali fiel zehn Wochen aus (Sprunggelenk). Hinzu kamen mit dem US-Trio Keith Wright, Trevor Lacey und Tyler Nelson wie auch dem deutschen Flügelspieler Jarelle Reischel hochkarätige Nachverpflichtungen, die ins Team integriert wer- den mussten. Außerdem verließ der estnische Nationalspieler Rain Veideman das Team Richtung Italien. Trotz all dieser Ereig- nisse haben die Seawolves Historisches erreicht, auch wenn es am Ende in den Playoffs nicht ganz reichte, um das Spieljahr mit der Meisterschaft oder dem Aufstieg zu krönen. Co-Kapitän Chris Carter verabschiedet sich mit gemischten Gefühlen in den Sommer: „Diese Truppe war besonders. Wir mögen uns alle und es war eines meiner Lieblingsteams, von dem ich ein Teil sein durfte. Es schmerzt sehr, dass wir den Auf- stieg nicht geschafft haben. Aber so ist es das Leben. Man muss für alles kämpfen und es sich verdienen.“ Nun gehen die Seawolves in die Sommerpause und die Pla- nungen für die Saison 2021/2022 beginnen. Spätestens im August werden die Wölfe dann neue Ziele für die neue Spielzeit ausrufen. www.seawolves.de SEAWOLVES MIT HISTORISCHER SAISON 014 PISTE.DE © Fotos: Sylvia Funk [3]
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