piste hro 082020

©Fotos:Seawolves Wie geht es dem Stammverein EBC Rostock e.V., wie geht es den Seawolves? André Jürgens: Wir sind bis zum jetzigen Zeitpunkt mit einem blau- en Auge durch die Krise gekommen und blicken mit großer Zuver- sicht, gepaart von einer ständigen Ungewissheit in die Zukunft. Un- sere Belegschaft mit den vielen hauptamtlichen Trainern befand sich bis zuletzt in Kurzarbeit. Auch Profis hatten im März und April auf ei- nen Teil ihres Gehalts verzichtet. Ein besonderer Dank geht an die vielen Zuschauer und Fans, die gro- ße Verbundenheit gezeigt haben. Sie haben ihre Tickets, die sie schon für die ausgefallenen Spiele gekauft hatten, gespendet. Die Zahl der Fördermitgliedschaften ist in den vergangenen Monaten enorm ge- wachsen. Jens Hakanowitz: Sehr wichtig sind auch die Gespräche, die wir mit unseren Sponsoren führen. Hier erhalten wir ebenfalls großen Zuspruch und das Signal, dass es weitergeht. Das hätten wir in dieser Form nicht erwartet. Hinzu kommen die finanziellen Unterstützungen von Land und Bund. Das Bündnis Team Sport M-V hat auf Landesebe- ne viel bewegt und auch vom Bund soll der wirtschaftliche Verlust, der durch fehlende Ticket-Einnahmen entsteht, zumindest bis Jahresende kompensiert werden. Diese Mittel helfen uns, unsere Arbeit im ge- samten Verein auf dem bisherigen Niveau fortzuführen. Nach dem Saisonabbruch kam es auch bei den Seawolves zu einem der größten Umbrüche der letzten Jahre. Langjäh- rige Spieler wie Martin Bogdanov und Tom Alte oder auch Co-Trainer Andreas Barthel waren betroffen. Ihre Verträge wurden nicht verlängert. Wenn es wieder losgeht, werden wir viele neue Wölfe sehen. Wie kam es dazu? Jens Hakanowitz: Nach dem Ende der Saison 2019/2020 liefen alle Spieler- und Trainerverträge aus. Dies war unabhängig vom co- ronabedingten Saisonabbruch. Wir haben uns relativ schnell mit Coach Dirk Bauermann geeinigt, die Zusammenarbeit fortzuführen. Das gemeinsame, mittelfristige Ziel ist weiterhin der Aufstieg in die 1. Basketball Bundesliga. Somit ergaben sich für uns maximale Gestal- tungsmöglichkeiten für den neuen Kader, sowohl personell als auch finanziell. Dirk Bauermann hatte eine prägende Rolle bei der Zusam- menarbeit des Kaders. Dank seines Netzwerks und seiner internatio- nalen Erfahrung konnten wir Spieler verpflichten, die wir sonst nicht auf dem Radar gehabt hätten, wie z.B. Behnam Yakhchali aus dem Iran oder den lettischen Center Ronalds Zakis . Die Verpflichtungen waren auch deshalb möglich, weil diese Spieler an den Standort Ro- stock wollten und auch bereit waren, Geldeinbußen hinzunehmen bzw. ihre Gehälter der Zuschauersituation anzupassen. Was sind die Ziele in der neuen Saison? Jens Hakanowitz: Das Team ist neu zusammengestellt und muss sich erst finden. Wir haben den Anspruch, erfolgreicher zu sein als im letzten Jahr. Wir wollen in die Playoffs und soweit wie möglich kom- men. Wann geht es endlich wieder los mit Basketball? Jens Hakanowitz: Die Liga hatte verkündet, dass der Saisonstart auf den 16. Oktober verschoben wurde. Es herrscht ein reger Aus- tausch mit der Liga und den Standorten, ob dieser Termin gehalten werden kann oder ob er noch nach hinten korrigiert wird, denn es macht keinen Sinn für unsere Sportart, ohne Zuschauer zu spielen. Das ist wirtschaftlich nicht tragbar. Der ursprüngliche Plan war, erst dann wieder zu starten, wenn mindestens 50 Prozent der Hallen aus- gelastet werden können. Nach der Zusage des Bundes, dass 80 Pro- zent der fehlenden Ticket-Einnahmen kompensiert werden, hat sich die Situation gebessert. Anfang August werden wir als Liga gemein- sam entscheiden, ob der Starttermin für die neue Saison unter den genannten Bedingungen gehalten werden kann. André Jürgens: Wir sehnen uns alle danach, dass es endlich wieder losgeht. Nur können und wollen wir nichts erzwingen und gewissenhaft handeln. Wir haben zum Beispiel ein Hy- gienekonzept für Basketball in der Stadthalle Rostock entwickelt, das einen Spielbetrieb unter bestimmten Voraussetzungen und mit einer Auslastung von bis zu 50 Prozent gewährleistet. Auch die Stadthalle selbst, wie auch die Liga arbeiten aktiv an entsprechenden Konzepten. Wir hoffen sehr, dass wir bald wieder al- le zusammen die überwältigende Stimmung in der Wolfshöhle erleben können. Allein beim Ge- danken daran, bekomme ich eine Gänse- haut. Das komplette Interview könnt ihr auf www.seawol- ves.de nachlesen. Die Saison 2019/20 in der Barmer 2. Basketball Bundesliga ProA endete am 17. März. Die Auswirkungen von Covid-19 hatten ein vorzeitiges Ende des Spieljahres erzwungen, fünf Spiele vor dem Ende der Hauptrunde. Seitdem ist viel hinter den Kulissen passiert. Im großen Seawolves-Sommerinter- view sprechen die Geschäftsführer André Jürgens und Jens Hakanowitz über die gegenwärtige wirtschaftliche Situation und geben einen Ausblick auf die kommende Saison. SEAWOLVES SOMME R I NT E RV I EW MIT ANDRÉ JÜRGENS UND JENS HAKANOWITZ CITY NEWS 008 PISTE.DE

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