Piste Rostock Januar 2016 - page 35

LIFESTYLE
PISTE.DE
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Wenn ich mich in unserer kleinen Küche
mal kreativ ausleben will, fangen die
Schwierigkeiten damit an, dass ich 50
Sachen umräumen muss, um beispielsweise den Mixer hervor zu kramen. Erst die Tel-
ler zur Seite, dann die Schüsseln, bevor der Mixer zum Vroschein kommt. Aus Platz-
mangel bewahren wir die Kuchenform
im Schlafzimmer auf! So kann es
nicht weiter gehen. Seit Wochen
schon liebäugel ich mit einer neu-
en Küchenmaschine - das würde
die Platzprobleme zumindest ein
wenig verringern - und auch ein
bisschen mehr Spaß beim Kochen
und Backen bringen. Gesagt - IHN
überzeugt. Das neue Küchenbaby ist toll, schnell, leise -
kurz gesagt: Super. Und zeitsparend. Kaum ausprobiert,
kommt er mit dem Ipad in die Küche, zeigt mir irgendein
„Adapterdingsbums“. Na klar, noch mehr sinnlosen Tech-
nikkram fürs Auto. Das All-In-One-Ladekabel für alle Telefon-
arten wird nicht genutzt, das Navi braucht auch kein
Mensch - also eine neue Spielerei, die IHN dann noch mehr
beim Fahren ablenkt. Er hat ja jetzt auch nur die Wahl zwi-
schen 10 Sendern - natürlich möchte ich, dass er während
der Fahrt zwischen den 2.000 Songs auf seinem Handy
hin und her schaltet. Nein, das nervt bestimmt nicht. *Iro-
nie off
Zumal sein Musikgeschmack manchmal grenzwertig ist.
Ganz davon abgesehen, dass er dann noch öfter singen
würde - was er nicht kann. Im Interesse des häuslichen Friedens
entscheide ich mich also dagegen - was ER absolut nicht versteht. Grummelnd verlässt
er die Küche, in der es wunderbar nach frisch gebackenem Kuchen duftet ... Tja,
mein Schatz, manchmal fehlt dir eben die Weitsicht, was gut für UNS ist :)
[Nadine Klein]
Es begab sich zu der Zeit, als meine
bessere Hälfte unbedingt nach einer Su-
perduperhightech-Küchenmaschine ver-
langte. SIE bat nicht darum, SIE flehte nicht - SIE ver-
langte. Also wurde der örtliche Elektronikfachmarkt
gestürmt - um zum hundersten Mal festzustellen - das
sich, neben Inkompetenz, auch immer Unfähigkeit da-
zu gesellt. So wurde dann der böse Internethändler be-
müht. Zwei Tage später war sie da. Ver-
drängte drei Maschinen aus der
Küche - braucht dafür genau so
viel Platz. SIE ist happy, denn das
Baby ist viel leiser als ein Mixer,
SIE kann nebenbei noch tausend
andere Sachen erledigen, Backen
wird zum Kinderspiel. Als Beloh-
nung gab es dann auch zwei Ku-
chen am Nachmittag. Nun gut, Küchenma-
schine macht IHR das Leben leichter - ich werde das
Ding garantiert nie bedienen. Da denke ich so vor mich
hin: Das Auto ist nicht mehr das Neueste - aber mit ei-
nem kleinen schnukeligen Adapter könnte man das Te-
lefon koppeln. SIE würde nicht mehr nerven, wenn ich
telefoniere, WIR könnten Musik beim Autofahren hö-
ren, wenn die Radiosender mal wieder nur den ewig
gleichen Kram spielen und überhaupt wäre das nicht
teurer als IHR neues Küchenspielzeug. Aber was hö-
re ich von meiner besseren Hälfte? Alles - nur keine
Zustimmung. Vom „Küchenbaby“ hätten schließlich
WIR etwas - vom „blöden Adapterdings“ nur ich. The-
ma erledigt ... Aber nur fürs erste mein Schatz!
[Tom Zerbe]
Männer und Frauen passen zusammen. Finden zumindest
die Redakteure Nadine Klein & Tom Zerbe. Jeden Monat
widmen sich die beiden kleinen Problemen aus dem All-
tag. Diesen Monat:
„DAS BRAUCHEN WIR (NICHT)”
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