Seite 23 - Piste HRO November 2012

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023
beruf
&
zukunft
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Am 1. November findet von 15 – 18 Uhr im Berufsinformationszentrum
(
BiZ) der Arbeitsagentur in der Kopernikusstr. 1a die Informationsmesse
Nach der Schule ins Ausland“ statt.
Schulabgänger und junge
Erwachsene können sich
hier zu Au Pair, Work and
Travel, Freiwilligendien-
sten, zeitlich befristeten
Jobprogrammen und zum
Studium in Europa und
weltweit informieren. In
Vorbereitung auf die Ver-
anstaltung haben wir mit
Theresa Schrötter gespro-
chen, die in der Zeit zwi-
schen ihrem Schulab-
schluss in Rostock und dem
Studium in Deutschland
neun Monate bei Disney-
land Paris gearbeitet hat.
piste:
Was hat dich bewegt, nach dem Schulabschluss nicht gleich mit dem Stu-
dium zu beginnen, sondern zunächst einen Auslandsaufenthalt zu absolvieren?
Theresa:
Nach der Schule brauchte ich noch etwas Zeit für die Entscheidung,
welches Studienfach das Richtige für mich ist. Ein Auslandsaufenthalt war für
mich eine ideale Möglichkeit, meinen Horizont zu erweitern, Sprachkenntnisse
zu verbessern und Sicherheit beim Treffen dieser Entscheidung zu finden.
piste:
Welche Erfahrungen haben Sie im Ausland sammeln können?
Theresa:
Ich hatte einen zeitlich unbefristeten Arbeitsvertrag mit Disneyland Pa-
ris und habe dort neun Monate im Park Besucher betreut. Nach einigen Ferien-
jobs in der Schulzeit waren dies meine ersten Vollzeit-Arbeitserfahrungen über
einen längeren Zeitraum. Hinzu kam, dass ich Französisch und Englisch täglich
brauchte und meine Sprachkenntnisse dadurch sehr verbessern konnte. Natür-
lich hatte ich auch mal Heimweh, aber die vielen Freunde, die ich dort kennen
gelernt habe, halfen mir, damit fertig zu werden.
piste:
Wie waren Sie untergebracht, und wie war das Verhältnis zu den Ju-
gendlichen aus anderen Ländern Europas, mit denen Sie zusammen gearbeitet
haben?
Theresa:
Ich habe eine Unterkunft in einemWohnheim zur Verfügung gestellt
bekommen. Zu viert haben wir uns eine Wohneinheit mit zwei Schlafräumen,
zwei Bädern, einer Küche und einemWohnzimmer geteilt. Für die meisten von
uns war Französisch eine Fremdsprache, die wir mehr oder weniger gut be-
herrschten. Missverständnisse können da natürlich entstehen, zumal wir durch
unsere unterschiedliche Herkunft auch unterschiedlich an die Lösung von Pro-
blemen herangingen. Ich habe das aber als sehr bereichernd empfunden, und
dadurch hat sich auch mein Bild von Deutschland geändert. Es sind Freund-
schaften entstanden, die bis heute gehalten haben.
piste:
Wie hast du den Auslandsaufenthalt finanziert?
Theresa:
Auf meine Bewerbung hin wurde ich zu einem Vorstellungsgespräch
nach Hamburg eingeladen, wofür ich die Kosten selbst getragen habe. Für mei-
ne Arbeit habe ich von Disneyland Paris ein Gehalt gezahlt bekommen, das
dem französischen Mindestlohn entsprach und für mich als Ungelernte damals
sehr viel Geld war. Davon konnte ich meine Unterkunft bezahlen und in meiner
Freizeit Paris erkunden. Am Ende blieb sogar noch etwas Geld übrig für Urlaub
und meinen ersten eigenen Laptop.
piste:
Wie bist du auf das Jobprogramm aufmerksam geworden und wie lief
das Bewerbungsverfahren ab?
Theresa:
Disneyland Paris hatte sowohl bei der Arbeitsagentur als auch in an-
deren Jobbörsen Anzeigen geschalten, woraufhin ich mich direkt dort bewor-
ben habe. Mein Französisch-Lehrer hat mich dabei unterstützt, einwandfreie Be-
werbungsunterlagen (Motivationsbrief, Lebenslauf) zu erstellen. Das
Vorstellungsgespräch wurde auf Französisch durchgeführt.
piste:
Welchen Tipp würdest du den Schulabgängern 2013 mit auf den Weg
geben?
Theresa:
Das Auslandsjahr ist für mich die ideale Möglichkeit gewesen, Si-
cherheit bei meiner Entscheidung für ein internationales Studium zu gewinnen.
Der Schritt zu weiteren Auslandsaufenthalten während des Studiums war für
mich durch meine guten Erfahrungen sehr viel einfacher, und ich kann es wirk-
lich jedem empfehlen, sich so etwas zu trauen.
JOBBEN IMAUSLAND
MIT MICKEY MOUSE & DONALD DUCK