piste Hamburg 12/2018

022 PISTE.DE GASTRO | MONDAY TO SUNDAY Alle Locations und Infos dazu findet Ihr auch bei mondaytosunday.de im Blog! BON APPÉTIT! Dezember. Nein, wir machen nicht in Glühwein und Punsch an dieser Stelle, wir machen in Galettes. Gehen mit Euch gegen frühen Abend, wenn es bereits dunkel ist in dieser Jah-reszeit, köstliche bretonischen Crêpe und Galette essen. Letztere sind die herzhaften Brüder aus Buchweizen. In kleinen Bistros, die es bereits seit Jahren in der Stadt gibt oder erst seit Kurzem – so oder so scheint die Zeit wieder reif für den Evergreen, den wir alle lieben und aus der Kindheit kennen. Die Franzosen sind dabei noch eine Spur raffinierter. Muss gar nicht immer sein, darf aber gerne. Wir haben drei von ihnen besucht und haben nun ein glückliches Pfannkuchengesicht. Ein Opfer, das wir gerne bringen. Fastenzeit kommt – aber sicher nicht jetzt. BISTRO TATI In der schönen Bellealliancestraße, zwischen Schanze und Eimsbüttel, versteckt sich das Bistro Tati seit fast 10 Jahren. Nächstes Jahr feiert es Jubiläum. Olivier und Miriam – ehemals Eheleute, heute Patchworkfamilie – betreiben das kleine Bistro. Hinzugekommen ist vor einiger Zeit der Tati Express, das mobile Catering, bei dem wir bereits den besten Schokoladen Crêpe unseres Lebens hatten. Der Grund für die Aufnahme in diese Top drei: Olivier, wie der Name vermuten lässt, trägt die französi- schen Wurzeln und Kindheitserin-nerungen ins Geschäft, die salzig belegte Galette von Oma gehö- ren dazu. Da wir in Frankreich sind, darf auch der Wein dazu nicht fehlen, sowie noch mehr gutes Essen. Ganz so wie wir Frankreich kennen, lieben und oft um seine Esskultur beneiden. Und wo Wein fließt, wird auch gesungen. Einmal im Monat trifft sich hier die Szene zu Livemusik für einem schönen Abend in diesem authentischen Stückchen Frankreich. Am Wochenende genießen wir das schon morgens bei Croissant und Milchkaffee. bistro-tati.de LA CRÈME DE LA CRÊPE Die Bretagne ist Jean´s Metier. Stilgerecht empfängt er einen mit französischem Akzent im frisch eröffneten Laden in Ottensen. Wir mischen Englisch, Französisch und Deutsch und fühlen uns gleich wohl. Das kleine Bistro mit anthrazitfarbenen Marmortischen zeigt einem per massiver Holzlandkarte, woher die Weine stammen. Wie der Cidre du Maine, der vollmundig, süßlich und orange daher- kommt und überzeugt. Um nicht zu sagen überrascht – so kann also Cidre schmecken. Beglückt schauen wir Koch Manu, der zu Besuch aus Frankreich da ist über die Schulter, während er „La Jerôme“ für uns zubereitet. Eine Galette aus Buchweizenmehl, welches ebenfalls aus der Bretagne und einer alten Mehlfabrik stammt. Mit Emmentaler, feinen Kartoffelscheiben, Camembert Soße und Salat. Der erste Bissen, eine Offenbarung. Er erinnert an perfektes Kartoffelgratin, frisch und nussig wird’s durch den Feldsalat. Edith Piaf singt dazu im Hintergrund. Kein Klischee, sondern einfach schön. Genau wie der süße Abschluss. Crêpe mit Nüssen, Mandeln und Honig. Harmonisch abge- stimmt. Wir sind verliebt. In Atmosphäre und Essen. HEAVENLY In den 80er Jahren gab es einen Film, der hieß „Pizza Pizza – Ein Stück vom Himmel“. Hier geht es aber um Crêpe und Galette, trifft es aber ähnlich gut. Der „Buffala“ ist ein herzhafter Buchweizen- pfannkuchen mit Büffelmozzarella, Balsamico und Rauke. Sehr beliebt. Sein süßer Kollege „Heavenly“ trumpft mit warmen Beerenkompott und Vanilleeis auf. Nicht weniger beliebt. Das Ambi- ente unterstützt mit tropischer Wandtapete, schwarzer Wandfarbe und Samtkissen. Viele Läden sehen jetzt so aus, hübsch ist es dennoch. Da hier unter der Woche erst um 17:00 Uhr geöffnet wird, darf es auch ein gutes Glas Wein dazu sein. Der kommt aus dem Weinladen St. Pauli. Eine gute Adresse. Oder ein von mehreren Sorten Gin, den die Besitzerin sehr schätzt. Zum Frühstück am Wochenende nehmen wir lieber Prosecco zu den Eggs Benedict. Zumindest sonntags. Ob dieser zum selbst gemachten Porridge mit Apfel und Granola passt, müssen wir erst noch ausprobieren. Fotos: © Eric Anders

RkJQdWJsaXNoZXIy MzQxODIw