piste Hamburg 05/2018

PISTE.DE 015 TECH-NEWS | LIFESTYLE Beatport kauft Pulselocker, beziehungsweise, korrekter ist: Beatport hat Pulselocker bereits gekauft. Streaming hier, Streaming da. Der Musik-Absatz- markt hat sich in den letzten Jahren massiv gewandelt. Schon lange vorbei ist die goldene Zeit der CD, deren Aufkommen die Musikbranche erst spät erkannt hat und später wohlhabend gemacht hat. Illegale Downloads ka- men und gingen, kosteten viel Geld und wurden selbst überholt. Das Vinyl gewinnt wieder an Kraft in den Verkaufszahlen und die Leute streamen lieber, kostenlos oder im Abo, statt herunterzuladen oder sich Video-Plattformen, wie dem großen mit dem You****, zu nutzen. Kein großes Wunder, dass Anbieter von DJ Soft- wares die Schnittstelle zum Streamen öffneten und Pulslocker als Anbieter genau hierfür, inklusive mög- licher Offline-Nutzung. Dabei war Pulselocker be- reits integriert in die DJ Softwares wie Virtual DJ oder Serato DJ. Ende letzten Jahres war überraschend Schluss. Pulselocker verschwand vom Markt, sehr zum Ärger der Nutzer, die ein Abonnement hatten. Ende März kam die Erklä- rung. Vermutlich war man damals in den Verhandlungen mit Beatport so weit vorangeschritten, dass ein Kauf feststand. DJS KÖNNEN SICH FREUEN: ON- UND OFFLINE-STREAMING BLEIBT Beatport, international der größte Anbieter für Musik-Downloads für DJs, bringt damit das einst begonnene, aber eingestellte Streaming wieder auf die Tagesordnung im eigenen Hause, dieses Mal allerdings mit der Technologie von Pulslocker. Gute Kombi, Strea- ming mit Pulselocker-Technik und dem Angebot des gesamten Beatport-Portfolios an Tracks. Wer die Schnittstelle zu dem Streaming Angebot von Beatport öffnen wird, ist noch nicht klar, aber Serato DJ wird sicherlich die Schnittstelle noch besitzen. Sicher wird Pioneer DJ mit der Re- kordbox DJ Software nachziehen und Native Instruments mit Traktor wohl ebenso. On- und Offline-Streaming wird mög- lich sein, zumindest für alle DJs, die mit einem Laptop auflegen. So aber wird Streaming im DJ Bereich die Zukunft werden, Beatport geht in diesem Fall als Anbieter voran. Funktionieren soll das Ganze ab Herbst dieses Jahres. beatport.com CHANGES BEI BEATPORT UND PULSELOCKER An alte Erfolge anknüpfen oder neues bieten? Als die Roland TR-8 Drum Maschine auf den Markt kam, war das Erstaunen groß. Kein Wunder, knüpft man doch an die Roland TR-808. 707, 808 oder 909 – ein Begriff für legendäre Sounds aus den analogen Drum-Machines. Diese Sounds haben Techno geprägt, das kann man definitiv sagen. Die Kosten für gut erhalte- ne gebrauchte Geräte sind sehr hoch, noch immer findet man eine 808 oder 909 in Live-Sets von verschiedenen Künstlern. Jeff Mills zum Beispiel, der Techno Pionier, lebende Legende des Techno Sounds aus Detroit. Unver- kennbar, wie dieser Mann eine 909 bespielt. Mit der Roland TR-808 kam 2015 ein Nachfolger auf den Markt. Sehr viel günstiger, aber nicht analog. Digitaler DSP Klangerzeugung, damit muss man vorliebnehmen. Trotzdem war der Run auf die Maschine groß, obwohl es viel Kritik gab. Viel davon ist nun verschwunden mit der frisch veröffentlichten Roland TR-8S. Die neu aufgelegte TR-8S bringt nicht nur weitaus mehr Funktionalität (dafür auch mehr Menü-Diving) mit sich, vor allem aber die Möglichkeit, die Maschine mit eigenen Samples per SD-Karte zu befeuern. Damit hat man sich zwar von der analogen Klangerzeugung und den klassischen 808 Sounds wegbewegt, bietet aber dem Nutzer deutlich mehr Möglichkeiten. Sicher wird auch die 808 auch über die Standard-Sounds bestückbar sein mit den 707 und 909 Sounds, seitens Roland oder selbst. Kostenpunkt? Rund 700 Euro. Preiswert, wenn man bedenkt, dass eine originale 808 heute gut und gern über 4.000 Euro kosten kann. roland.com ROLAND TR-8S

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