piste Hamburg Juli 2015 - page 25

TITELSTORY |
LIFESTYLE
025
PISTE.DE
W
“A Special Night in the Park”
27. August, Stadtpark
sasha.de
Natürlich erkennen sie einen, im Restaurant
oder imCafé, aber die meisten Hamburger
scheinen sich an den Zustand gewöhnt zu
haben, ihn hier und da mal zu sehen.
“Ichwünsche mir, dass
es bei meinemKonzert
regnet!”
Auf sein Konzert im Stadtpark freut er sich
schon, für ihn eine der schönsten Bühnen in
Deutschland. Und es muss nicht immer gutes
Wetter sein bei einemOpen Air. Erlebt hat
er dies selbst 1993, bei Rock am Ring, wo
die Fanta4 spielten und es wie aus Eimern
schüttete. Die Rocker waren schon genervt
vom ewigen Hip Hop und kurz davor, das
Konzert zu kippen, doch als die Fantas
“Lass die Sonne rein” spielten und sich dann
der Himmel öffnete, war es so, als obMessi-
as zu den Rockern sprach. Auf einmal sah
man sie in ihren Kutten tanzen zu Hip Hop.
Daher, so sein Empfinden, darf es auch ru-
hig mal regnen, ein bestimmtesWetterlied
hat er zwar nicht, aber das braucht er auch
gar nicht. Denn sein Repertoire ist bereits so
umfangreich, dass er ganze Abende damit
füllen könnte.
Übrigens können zwei
PISTE
Leser ihr per-
sönliches Foto beimMeet &Greet imAugust
machen. Denn wir verlosen ein exklusives
Backstage Treffen mit Sasha vor seinem Kon-
zert im Stadtpark am 27. August. In dieser
„A Special Night in the Park“ gibt es Sasha
hautnah und live. Und nach diesem Inter-
view sind wir uns ganz sicher: man muss
kein absoluter Fan seiner Musik sein, doch
was man sicher sein kann, ist ein Fan des
Menschen Sashas, der, was viele vielleicht
nicht wissen, sich für Charity Projekte enga-
giert, neue Künstler mit seinem Label unter-
stützt und einer der wenigen ist, die in
Deutschland gute englischsprachige Popmu-
sik macht. Schreibt uns bis zum 15. August
an
, warum ausgerech-
net ihr Sasha persönlich treffen möchtet.
Wir sitzen an seinem großen Esszim-
mertisch, er sieht frisch und ausgeruht
aus und man merkt ihm gar nicht an,
dass er die vergangenenWochen
durchgehend Konzerte gegeben hat.
Die eigentlich als kleine Clubtour ge-
plante Reise durch Deutschland ent-
wickelte sich von erstem Konzert an
zu einem überwältigenden Live-Er-
lebnis, nicht nur für die Fans, die
zahlreich kamen, sondern auch für
Sasha und seine Band selbst.
Er sagt es fast scheu, doch man
merkt: diese Erfahrung war einer
der bestenMomente seiner musika-
lischen Karriere bislang. Völlig be-
seelt, so Sasha, wären auch seine
Musiker gewesen. Einige sind be-
reits langeWeggefährten, wissen
also, wie es war, auch zu Spitzen-
zeiten seiner Popkarriere – doch
die jüngst gespielten Gigs waren
einfach auf einem anderen musi-
kalischen Level. Denn auch in
Städten, wo das Publikum eher
für Zurückhaltung bekannt ist,
ging gleich, wie sagt man so
schön, „die Post ab“.
Und bei all diesem Trubel um
seine Person gibt ihm die Eine,
seine „The One“, Ruhe: seine
Verlobte und Bald-Ehefrau Ju-
lia. Während des Interviews
ist sie die ganze Zeit an sei-
ner Seite, man merkt, sie sind
ein eingespieltes Team. Das
Familie einen besonderen
Stellenwert hat, zeigt sich
ebenfalls, dass er die Nichte
seiner Verlobten mit auf Tour
genommen hat. Denn Lyn-
ne, so der Künstlername, ist
mit ihren jungen Jahren ein
wahrer Rohdiamant, ge-
macht für die Bühne, das
merkte er im Laufe der
Tournee. Und wenn Sasha
über Lynne spricht, leuch-
ten seine Augen vor Begeisterung. Wie sie an der
Popakademie war und es letztendlich damit endete,
dass sie den anderen das Songwriting beibrachte,
über ihre Bühnenpräsenz und Coolness, wenn das
Mikro ausfiel (mit wenig Bühnenerfahrung) und natür-
lich ihre sensationelle Stimme. Durch sie erfuhr er eine
Art „Verjüngungskur“, sie zeigte ihm, wieMusiker
wie sie sich mit anderen Künstlern auf der ganzen
Welt vernetzen. Künstler, an die er selbst nicht einmal
ran kommt, denn er ist ja irgendwo auch noch „Old-
school“.
Seine musikalischen Anfänge? Straßenmusiker, spä-
ter dann kleine Auftritte und wenn man mit einem an-
derenMusiker zusammen arbeiten wollte, dann
musste man dorthin fahren, egal ob Hamburg, Berlin
oder sonstwo. Durch die Zeit als Straßenmusiker hat
er auch gelernt, mit seiner Stimme umzugehen. Die
richtige Atmung, die richtige Gesamttechnik. Er sagt,
es sei reine Kopfsache. Früher band er sich hektisch
einen Schal um, wenn es imHals kratzte, heute gibt
ihm seine Erfahrung und Selbsteinschätzung schon
rechtzeitig den Hinweis, wann es genug ist. Und so
greift er auch ungeniert zur Zigarette, denn, so sagt er
uns, ist das sicher nicht ausschlaggebend für seinen
Gesang.
„Fotoshootings mag ich gar
nicht mehr so gern...”
Damals war er bereits über Zwanzig, Teenieschwarm
und Idol. Kuscheltiere wurden ihm zu Hauf auf die
Bühne geworfen, die er aber alle für den guten
Zweck verschenkt hat und heute kein einziges mehr
aus dieser Zeit besitzt. Und im ganzen Hype stand er
für unzählige Fotoshootings vor der Kamera, so dass
er heute so gar nicht mehr gern vor eine Linse tritt, ob-
wohl, wie wir finden, er jetzt fast noch attraktiver wirkt
als in jungen Jahren. „Es ist so, wie wenn du von et-
was zu viel gegessen oder getrunken hast. Bei dem
Gedanken daran wird dir dann übel. Ich hab das da-
mals mit den Shootings exzessiv betrieben, so dass
ich es heute nur noch bedingt mag. Jede Zeitschrift
wollte damals ihr Shooting mit ihrem Style, heute hal-
te ich es lieber so, dass es ein paar gute Fotos gibt
und ich hoffe dann, das ist ausreichend.”
In Hamburg mag er übrigens die unaufdringliche Art
der Menschen, wenn sie ihn um ein Autogramm bit-
ten. Aber das passiert gar nicht so oft, wie er zugibt.
1...,15,16,17,18,19,20,21,22,23,24 26,27,28,29,30,31,32,33,34,35,...52
Powered by FlippingBook