piste Hamburg Dezember 2014 - page 38

KULTUR
| INTERVIEW
POPPIG, OHNE ECKEN UND
KANTEN, SO DENKEN VIELE
ÜBER SASHA. NUN IST ER
MIT SEINEM NEUEN ALBUM
“THE ONE” ZURÜCK, UND
ES KLINGT EHRLICHER, AU-
THENTISCHER UND VOR AL-
LEM ANDERS ALS ALL DAS,
WAS MAN BISLANG VON
IHM KANNTE.
WARUM WAR BZW. IST
DIESES ALBUM SOWICHTIG
FÜR DICH?
Ich kann nicht behaupten, ich hätte
die Currywurst neu erfunden.
Aber für mich persönlich hat das
Album eine große Bedeutung.
Und das meine ich jetzt nicht für
die Welt, sondern für mich ganz
persönlich. Es ist zu 100 % Ich. Ich
hab es nicht nur geschrieben, was
viele nicht wissen, ich habe es
auch mitproduziert – und sogar fi-
nanziert. Ich wollte unabhängig
sein von anderen Leuten. Ich wollte
es entstehen und wachsen lassen,
wie es passiert. Ich mag Meinun-
gen, aber es ist so, dass ich dies-
mal nicht von äußeren Einflüssen
gestört werden wollte.
WAS ODER VIELLEICHT
AUCHWER HAT DICH INSPI-
RIERT?
Der kreative Prozess ist ein undur-
schaubarer. Es klingt immer so
blöd, es “hat mich die Muse ge-
küsst” – aber leider Gottes stimmt
es. Es gibt mindestens einmal pro
Platte diesen Moment. Und das
war bei “The One” der Fall. Bis
dahin wusste ich nicht mal, wie
das Album heißen soll und dann
kam es. Und es war natürlich
schon Besonders, das Album in
L.A. in einem Studio zu produzie-
ren, wo schon Robin Thicke oder
Beyoncé produziert haben.
SASHA
THE ONE
WELCHER KÜNSTLER BEEIN-
FLUSST DICH EIGENTLICH
MUSIKALISCH?
Prince ist sicher ein großer Ein-
fluss. Ich wollte es ein bisschen
“funky” machen. Ich hab es auf
meine Art versucht, etwas moder-
ner, das wollte ich ja auch schon
lange machen.
WELCHES IST DEIN LIEB-
LINGSSONG?
das ist sicher „The One“ . Es geht
darum, dass man den Einen Men-
schen findet und hat außerdem ei-
ne Tripple Bedeutung für mich.
„The One hat die Marschrichtung
fürs Album vorgegeben sozusa-
gen den Sound fürs Album be-
stimmt, was wir vor Entstehung al-
lerdings nicht gewusst haben. Als
ich im LA im Studio war, hat man
mich gefragt, was ich denn schon
alles im Gepäck habe. Und da
hatte ich eine ganze Menge da-
bei, doch fehlte mir noch „The
One“ . Und das war dann erstmal
auch der Arbeitstitel für den Song
und dann sogar fürs Album. Er ist
echt durch eine zufällige Schleife
aus einem Beat heraus entstanden
und hat mir sofort Gänsehaut be-
reitet. Und ich besinge natürlich
auch meine Gefühle zu meiner
Freundin, die eine große Inspirati-
on ist und mir bei manch schwerer
Entscheidung zur Seite stand.
DEIN AUSSPRUCH ZUM
NEUEN ALBUM WAR, DU
BRAUCHTEST DIE EIER MIT
40 – WARUM ERST JETZT?
Es ist ein wenig aus dem Kontext
zitiert. Ich habe schon so viele Lie-
beslieder gesungen und geschrie-
ben, aber ich hatte jedes Mal das
Gefühl, es passiert mit Abstand.
Bei „If you believe“ war ich ja nur
der Interpret, da waren keinen
echten Gefühle dabei, obwohl
der Song toll ist. Und das mit den
echten Gefühlen ist mir heute sehr
wichtig. Denn ich möchte gern
das, was ich gesehen oder aber
erfahren habe, auch so wiederge-
ben. Bei diesen Songs ist alles
echt. Ehrliche Gefühle, sich nicht
einem Dogma unterwerfen, ein-
fach das zu singen, wenn es passt
und sich richtig anfühlt, das ist
eher gemeint. Dann singe ich
auch „Love“ und „Sunshine“,
wenn ich meine, es stimmt mit mei-
nem Gefühl überein. Es gibt nicht
vorher ein Raster und das macht
frei im Kopf. Wenn man alles zu-
lässt, dann entsteht die Kreativität.
Und mit dem neuen Album ist das
der Sasha jetzt, mehr echt geht
nicht.
WAS LIEBST DU AN HAM-
BURG?
Als ich vor 10 Jahren mit Ali Zuk-
kowski und Robin Grubbert meine
ersten Songs in ihrer kleinenWG-
Wohnung schrieb, lernte ich Ham-
burg lieben und bin hierher gezo-
gen. Die Liebe zu Hamburg ist bis
heute ungebrochen.
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