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Wissenschaft ist sexy

Wissenschaft ist sexy


News vom 30.01.2017 - Stand: 30.01.2017 13:20

Über 300 Projekte – überzeugend, oder?! 

Gegen 138 Bewerber setzte sie sich 2009 durch und wurde Lübecks – und zugleich Deutschlands – erste „Wissenschaftsmanagerin“. Die Zukunft von Dr. Iris Klaßen ist indes offen: Nur noch bis zum Juli 2017 ist die von einem Initiativkreis aus Hochschulen, Stiftungen, Verbänden und der Stadt finanzierte Position gesichert. Die piste hat sie in „ihrem“, dem „Haus der Wissenschaft“ in der Breiten Straße besucht. 

Damit’s nicht gar so wissenschaftlich wird, gleich mal ein bodenständiger Einstieg: Nein, das Dschungelcamp guckt sie nicht, „schon aus Zeitgründen“, lacht sie. Bei einer 60-Stunden-Woche, dazu pendelnd zwischen dem Familienstandort in Hannover und Lübeck sowie regelmäßigen Auslandsreisen glaubt man das gerne. „Wir sind eine Großfamilie in Bewegung“, erzählt sie. Der Lebensgefährte beruflich auch oft unterwegs, da sind alle froh, dass Oma die Stellung an der Leine hält. So bekommt der 32-jährige Sohn, der Maschinenbau studiert, zur Not auch mal nachts noch Bratkartoffeln.

2009 zögerte sie nicht, im Rahmen des Wettbewerbs zur „Stadt der Wissenschaft“ an der Trave vorstellig zu werden. Ein Glücksfall für die Hansestadt, deren Bewerbung zwar im ersten Anlauf scheiterte, die aber 2012 das Rennen um den Titel machte und letzte und damit bleibende „Stadt der Wissenschaft“ wurde. „Ich kannte Lübeck bereits und es reizte mich, dem spröden Thema ‚Wissenschaft‘ mehr Gewicht zu geben“, denn die langjährige Sprecherin der Uni Hildesheim findet Wissenschaft nicht spröde, sondern „sexy“! „In der Wissenschaft ist man nie fertig.“, schwärmt sie. „Sobald man ein Ergebnis hat, tauchen auch schon neue Fragen auf. Und absolut einzigartig: Man darf auch mal scheitern, denn selbst ein Scheitern bringt einem neue Erkentnisse!“

Neue Pläne strickt sie bei langen Spaziergängen, da „Bewegung meine Entspannung ist“. Den anschließenden Output zu organisieren „und vor allem zu strukturieren“, ist Aufgabe von Susanne Kasimir (kleine Bilder, links oben). Sie ist rechte und linke Hand des „Info-Junkies“ und als Wissenschaftsbeauftragte dauerhaft als Schnittstelle (bei) der Stadt installiert. Rund 300 Projekte, viele Publikationen, eine Bürgerakademie, die Humboldtwiese und unzählige Veranstaltungen und Netzwerke entstanden unter Klaßen. Das bekannteste, weil im Stadtbild dauerhaft präsent, ist wohl der „Wissenschaftspfad“, der im Rahmen des Lübecker Wissenschaftsjahres unter dem Motto „Hanse trifft Humboldt“ installiert wurden: Zehn Exponate an zehn Stationen in zehn Stadtteilen, die die „Wissenschaft raus zu den Menschen bringen sollen!“ Das ist ihr „ein echtes Anliegen“. „Ich bin überzeugt, dass gesellschaftlich getragene Projekte funktionieren.“

BeA


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